Am 28. November beginnt für die orthodoxen Christen die etwa 40-tägige Phase des Weihnachtsfastens, die bis zum 6. Jänner dauert. Diese Zeit dient der Vorbereitung auf eines der größten Feste der Christenheit: Weihnachten.
Das Weihnachtsfasten gilt in der Orthodoxie als die zweitlängste Fastenzeit nach der Osterfastenzeit. Es ist weniger streng als das Oster- und das Marienfasten. Die Gläubigen verzichten in diesen 40 Tagen auf Fleisch, weiße Milchprodukte und Eier sowie Alkohol. Darüber hinaus wird empfohlen, sich von sündhaften Gedanken und Taten fernzuhalten, vermehrt zu beten und gute Werke zu vollbringen.
In der spirituellen Begleitung betont der heilige Basilius die Bedeutung des Fastens sowohl in körperlicher als auch in geistiger Hinsicht. Fasten bedeutet nicht nur Nahrungsverzicht, sondern auch den Verzicht auf schlechte Handlungen, was als essentielle Lektion des Glaubens betrachtet wird.
Religiöse Bräuche
Laut dem Kirchenkalender wird während des Fastens kein Fleisch, keine Milchprodukte und keine Eier verzehrt. Öl und Wein sind erlaubt, außer an den Tagen, an denen „auf Wasser“ gefastet wird. Vom 28. November bis 30. Dezember wird an Montagen, Mittwochs und Freitagen „auf Wasser“ gefastet, dienstags und donnerstags auf Öl und an den Wochenenden auf Fisch.
In der Woche vom 31. Dezember bis zum 6. Jänner wird der Fischverzicht verstärkt. Montag, Mittwoch und Freitag sind weiterhin Tage des Wasserfastens, während Samstag, Sonntag sowie Dienstag und Donnerstag auf Öl gefastet wird. Eine Ausnahme bildet das Fest der Einführung der Allheiligen Gottesmutter am 4. Dezember, an dem Fisch erlaubt ist, selbst wenn dieser Tag auf einen Mittwoch oder Freitag fällt.
Der Heiligabend, Badnjak, ist besonders streng und erlaubt weder Öl noch Wein. Ziel ist es, den Körper so weit zu stärken, dass er nicht geschwächt wird, während er sich auf das große Fest der Geburt Christi vorbereitet.
Fällt ein Gedenktag wie der Sveti Nikola am 19. Dezember in die Fastenzeit, so soll das Festessen entsprechend den Fastenregeln gestaltet werden. Solche Traditionen verdeutlichen die tiefe spirituelle Zweckmäßigkeit des Fastens, das sowohl körperliche Enthaltsamkeit als auch geistige Läuterung umfasst und die Gläubigen in Gemeinschaft mit Gott führen soll.
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