Wer Öffis blockiert, zahlt jetzt 365 Euro: Wien verschärft den Kampf gegen Falschparker und optimiert Ampelschaltungen für schnellere Straßenbahnen und Busse.
Die Wiener Linien intensivieren gemeinsam mit der Stadt Wien ihre Anstrengungen, den öffentlichen Verkehr flüssiger zu gestalten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Problem der Falschparker, die regelmäßig Straßenbahnen und Busse blockieren. Die bereits umgesetzten Maßnahmen zeigen Wirkung: In der Kreuzgasse in Wien-Währing konnte die Zahl der verkehrswidrig abgestellten Fahrzeuge von 363 im Jahr 2020 auf 210 Vorfälle im laufenden Jahr reduziert werden.
Aktuell konzentrieren sich die Bemühungen auf die Camillo-Sitte-Gasse in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus, wo die Straßenbahnlinie 9 häufig durch parkende Autos am Weiterkommen gehindert wird. „Bei den Öffi-Blockaden hört sich der Spaß auf. Wo immer Straßenbahnen an der Fahrt behindert werden, greifen wir mit Maßnahmen durch“, betont Planungs- und Öffi-Stadträtin Ulli Sima. Die geplanten Umgestaltungen umfassen nicht nur verkehrstechnische Anpassungen, sondern auch neue Grünflächen, die das Wohnumfeld aufwerten sollen.
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Ampeloptimierung für Öffis
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Optimierung der Ampelschaltungen. Von den rund 1.300 Ampelanlagen in Wien werden etwa 1.050 von den Fahrzeugen der Wiener Linien passiert. Bei 750 dieser Kreuzungen genießen die öffentlichen Verkehrsmittel bereits Vorrang. Allein in diesem Jahr wurden 40 weitere Ampeln zugunsten der Öffis programmiert, um Verzögerungen zu minimieren.
Das Maßnahmenpaket wird durch empfindliche Geldstrafen für Verkehrsteilnehmer ergänzt, die Busse und Straßenbahnen behindern. Wer öffentliche Verkehrsmittel blockiert, muss nun mit 365 Euro Strafe rechnen. Für die nahe Zukunft plant die Stadt weitere Verbesserungen, darunter eine bevorzugte Verkehrsführung für die Linie 2 auf der Marienbrücke sowie eine beschleunigte Querung des Gürtels für die Linie O.
Doppelte Zielsetzung
Die koordinierten Anstrengungen der Wiener Linien und der Stadtverwaltung verfolgen das doppelte Ziel, einerseits die Pünktlichkeit und Effizienz des öffentlichen Verkehrs zu steigern und andererseits durch gezielte Begrünungsmaßnahmen die Lebensqualität in den betroffenen Stadtteilen zu verbessern.
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