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DIALOG IN BRÜSSEL

Belgrad-Pristina: Vučić wirft Kosovo Erpressung vor

(FOTO: EU)

Mehr als eineinhalb Jahre herrschte zwischen Serbien und Kosovo Eiszeit. Seit gestern gibt es wieder Gespräche unter der Vermittlung der Europäischen Union.

Nach Beendigung des Dialoges, bei welchem es vor allem um Vermissten- und Wirtschaftsfragen ging, warf der serbische Präsident Aleksandar Vučić dem kosovarischen Ministerpräsidenten Avdullah Hoti vor, „unrealistische Forderungen“ zu stellen.

Das serbische Staatsoberhaupt betonte, dass er den Streit mit dem Kosovo endlich lösen wolle: „Aber es ist offensichtlich, dass die Unterschiede in allen wichtigen und strategischen Fragen im Moment zu groß sind.“

Erpressungsvorwurf
Vučić meinte ferner, dass Hoti nicht zum Führen eines Dialoges nach Brüssel gereist sei, sondern Serbien „erpressen“ wolle. „Ist es angenehm, Hoti gegenüberzusitzen und dem Geschwafel zuzuhören, wonach sie die Opfer sind und wir die Bösen? Nein“, so der serbische Präsident weiter. Laut Vučić wolle der Kosovo eine „Lösung über Nacht“, bei welcher „Serbien alle Forderungen akzeptieren solle“.

Hoti spricht von „finaler Phase“
Der kosovarische Ministerpräsident zeichnete ein ganz anderes Bild vom wiederaufgenommenen Dialog. Er meinte zwar, dass es „schwere Gespräche“ waren, allerdings befinde man sich in der „finalen Phase“, in welcher alle offenen Fragen mit Serbien gelöst werden sollten. „Sie wissen, dass dies ein Prozess ist, denn man in einigen Wochen oder Monaten beenden sollte. Und nicht mehr Zeit als das“, so Hoti.