Start Wien
Wien

Bericht schockiert: SO wenige Österreicher beziehen Mindestsicherung

(FOTO: iStock/ Stadtratte)

Der Jahresbericht zur Mindestsicherung für das Jahr 2023 in Wien ist veröffentlicht und bringt aufschlussreiche Details zu den finanziellen Belastungen und den sozialen Herausforderungen der Stadt.

Trotz eines Kostenanstiegs um 15 Prozent auf 795 Millionen Euro, blieb dieser Betrag innerhalb der prognostizierten Grenzen. Allerdings erfordert die aktuelle Entwicklung eine Erhöhung der Budgets auf 1,1 Milliarden Euro für 2024 und auf 1,3 Milliarden Euro für 2025, um den Bedarf zu decken.

Zahlen und soziale Dynamiken in Wien

Die Zahlen des Berichts offenbaren die schwierige soziale Lage Wiens. Im Jahr 2023 waren 142.000 Personen auf die Mindestsicherung angewiesen, was einem Anstieg von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das bedeutet, dass etwa sieben Prozent der gesamten Wiener Bevölkerung nicht ohne staatliche Hilfe auskommen. Besonders auffällig ist der Anteil der Bezieher mit Migrationshintergrund: 62 Prozent der Empfänger besitzen keinen österreichischen Pass, was durch den Zuzug von Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten beeinflusst wird.

Politische Reaktionen und Forderungen

Der Bericht nennt erstmals auch Rückforderungen wegen Nichteinhaltung von Auflagen. 2023 wurden insgesamt 53.173 Rückforderungen erfasst, was zu einer Rückgewinnung von rund 42 Millionen Euro führte.

Diese Zahlen haben zu politischen Reaktionen geführt. Der ÖVP-Landesparteiobmann Karl Mahrer fordert ein Ende der Politik, die Menschen anzieht, die ausschließlich das Sozialsystem nutzen möchten. Er spricht sich für eine Begrenzung der Sozialleistungen für subsidiär Schutzberechtigte auf das Niveau der Grundversorgung aus. Dominik Nepp, Chef der FPÖ Wien, äußert Bedenken über den hohen Anteil Nicht-Österreicher unter den Mindestsicherungsbeziehern und sieht darin eine Belastung des Sozialsystems.

Mahrer spricht sich zudem für eine Anpassung der Mindestsicherungsrichtsätze für Mehrkindfamilien aus. Er betont die Notwendigkeit, die Sozialleistungen kritisch zu hinterfragen und anzupassen, um eine faire und nachhaltige Verteilung der Ressourcen zu gewährleisten. Nepp warnt vor einer alarmierenden Entwicklung, die das soziale Gleichgewicht in Frage stellt.