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Touristenfallen

Blumen, Wechselgeld, falsche Polizei: Die perfiden Tricks der Urlaubsbetrüger

Alte Frau Seniorin Betrug
FOTO: iStock/Tero Vesalainen

Freundliche Gesten, hilfsbereite Polizisten, schnelle Abkürzungen – hinter der Fassade lauern im Urlaubsparadies oft ausgeklügelte Betrugsmaschen.

Wer im Ausland unterwegs ist, kann schnell zur Zielscheibe für Trickbetrüger werden. Die Masche ist immer ähnlich: Touristen sind oft orientierungslos, kennen die örtlichen Gepflogenheiten nicht und haben Schwierigkeiten, den Wert der fremden Währung richtig einzuschätzen. Diese Unsicherheiten nutzen Betrüger gezielt aus.

Die scheinbar freundliche Geste gehört zu den Klassikern. In vielen Touristenhochburgen werden Ihnen lächelnde Einheimische unvermittelt eine Rose oder ein anderes „Geschenk“ überreichen – meist begleitet von netten Worten. Doch Vorsicht: Was zunächst kostenlos erscheint, entpuppt sich schnell als Kostenfalle. Besonders Paare werden ins Visier genommen: Nachdem die Begleitung die Blume erhalten hat, wird vom Partner plötzlich Geld verlangt.

Kaum jemand möchte in dieser Situation geizig erscheinen. Noch gefährlicher: Manchmal dient das Geschenk nur der Ablenkung. Während Sie sich über die Rose freuen, greift ein Komplize unbemerkt in Ihre Tasche. Ähnliches kann passieren, wenn jemand „versehentlich“ ein Getränk über Sie verschüttet und Ihnen dann übereifrig beim Abwischen hilft.

Falsche Autoritäten

Auch falsche Taxis bergen Risiken. Manche Fahrer bieten Ihnen „Substanzen“ für einen vergnüglicheren Aufenthalt an. Nehmen Sie das Angebot an, werden Sie kurz darauf von einem angeblichen Polizisten angehalten, der eine saftige Strafe kassieren will. In Wirklichkeit handelt es sich meist um einen Komplizen des Fahrers.

Eine ähnliche Masche: Falsche Polizisten halten Sie auf der Straße an, erfinden ein Vergehen und verlangen Ihre Dokumente. Am Ende bieten sie großzügigerweise an, gegen ein „kleines Entgegenkommen“ ein Auge zuzudrücken.

Besonders perfide sind jene Trickdiebe, die Sie scheinbar wohlmeinend vor Taschendieben in der Gegend warnen. Instinktiv werden Sie nach dieser Warnung Ihre Wertsachen überprüfen – und den Betrügern damit ungewollt verraten, wo Sie Ihr Geld aufbewahren. Diese Information nutzen sie später für einen gezielten Diebstahl.

Geschäftstricks

In Geschäften lauern weitere Fallen. In Barcelona hat die Polizei zahlreiche Fälle registriert, bei denen Verkäufer vorgaben zu telefonieren, während sie in Wirklichkeit die Kreditkarte des Kunden fotografierten. Ein weiterer beliebter Trick: Der Verkäufer zählt das Wechselgeld quälend langsam, während Sie nervös auf die Uhr schauen, weil Ihr Flug in wenigen Stunden geht.

In Ihrer Eile greifen Sie schließlich nach dem hingehaltenen Geld und bemerken nicht, dass es zu wenig ist.

Vor beliebten Sehenswürdigkeiten in Metropolen wie London oder Paris werden Sie möglicherweise von vermeintlichen Mitarbeitern angesprochen, die Ihnen teurere Tickets für einen „Fast Track“ ohne Warteschlange anbieten. Wenn Sie zugreifen, haben Sie nicht nur Ihr Geld verloren – mit den gefälschten Tickets kommen Sie erst gar nicht ins Museum.

Eine besonders dreiste Masche betrifft das Wechselgeld. Der Verkäufer behauptet, Ihr Geldschein sei beschädigt oder verdächtig, und verschwindet damit hinter die Theke, um ihn zu „überprüfen“. Was er Ihnen zurückgibt, ist jedoch eine Fälschung. In Thailand war diese Betrugsmasche mit dem 1.000-Baht-Schein (etwa 25 Euro) so verbreitet, dass sie sogar den Behörden Kopfzerbrechen bereitete.

Selbst im Hotel sind Sie nicht sicher. In manchen Zimmern finden Sie Flyer für Essenslieferungen – rufen Sie die angegebene Nummer an und geben Ihre Kreditkartendaten durch, bleiben Sie hungrig und haben stattdessen unerwünschte Abbuchungen auf dem Konto. Auch bei vermeintlich kostenlosem WLAN ist Vorsicht geboten: Erkundigen Sie sich lieber an der Rezeption nach dem offiziellen Netzwerk.

Misstrauisch sollten Sie auch bei nächtlichen Anrufen angeblich von der Rezeption sein, bei denen es um „Probleme“ mit Ihrer Kreditkarte geht.