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Partnerschaft

BMW und Toyota wollen mit Wasserstoffauto in Serie gehen

(FOTO: iStock/pwmotion/JONGHO SHIN)
(FOTO: iStock/pwmotion/JONGHO SHIN)

BMW und Toyota bündeln ihre Kräfte, um die nächste Generation von Brennstoffzellenfahrzeugen (FCEV) zu entwickeln. Diese Partnerschaft soll nicht nur die technologische Entwicklung vorantreiben, sondern auch die Produktionskosten durch gemeinsame Einkauf- und Entwicklungsstrategien senken.

BMW plant, ab 2028 ein Wasserstoffauto in Serie zu produzieren. Die Zusammenarbeit der beiden Autobauer verspricht, die Struktur der Automobilindustrie nachhaltig zu verändern.

Euphorische Äußerungen der Firmenchefs

Oliver Zipse, CEO von BMW, zeigt sich äußerst optimistisch, dass dies „eine Ära mit erheblicher Nachfrage nach Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen einläuten“ wird. Nicht weniger euphorisch äußert sich Toyotas Präsident Koji Sato: Er spricht von einem neuen Kapitel in der langen Geschichte der Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen „mit dem Ziel, eine Wasserstoffgesellschaft aufzubauen“.

Vorteile der Wasserstofftechnologie

Vor dem Hintergrund zunehmender Verknappung von Batterie-Rohstoffen wie Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt sowie einer unzureichenden Ladeinfrastruktur setzt BMW auf eine diversifizierte Strategie. Insbesondere in Zeiten großer Hitze oder Kälte erweist sich die Wasserstofftechnologie als vorteilhaft, da FCEVs lange Strecken ohne ausgedehnte Ladepausen bewältigen können. Ein vollgetanktes Wasserstoffauto benötigt nur drei Minuten, um seinen Tank zu füllen und erzeugt dabei nur Wasserdampf als Emission.

Erfolgreiche Tests und zukünftige Produktion

Michael Rath, Projektleiter von BMW, berichtet von erfolgreichen zweijährigen Testläufen des iX5 Hydrogen in Asien, Amerika und Europa. Die Ergebnisse bestätigen die robuste und serienreife Technik des Wasserstofffahrzeugs. Noch ist unklar, in welchem Werk BMW die Serienproduktion realisiert wird, da hier verschiedene Faktoren wie Verkaufszahlen und Infrastruktur eine Rolle spielen.

Globales Tankstellennetz und bestehende Serienmodelle

Während in Deutschland das Netz an Wasserstofftankstellen noch ausbaufähig ist, sieht die Situation in China, Südkorea, Japan und Kalifornien besser aus. Diese Regionen bieten bereits eine gut ausgebaute Wasserstoff-Infrastruktur. Andere Hersteller wie Toyota, Honda und Hyundai haben die Technologie bereits in ihre Serienproduktion integriert, was die Nachfrage ebenfalls steigern könnte.

Kooperation und Komplementarität

Im Rahmen der Kooperation liefert BMW Bauteile an Toyota, während die Japaner die Brennstoffzellen für das Wasserstoffauto von BMW bereitstellen. Toyotas Oberklasse-Limousine Mirai ist bereits länger auf dem Markt und dient als Vorbild für die zukünftigen Entwicklungen. Auch China setzt auf eine Mischung aus Batterieautos, Plug-in-Hybriden und Wasserstofffahrzeugen. Die Diversität der Antriebsoptionen unterstreicht die Bedeutung der Wasserstofftechnologie als Ergänzung zu batteriebasierten Elektrofahrzeugen.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

Wasserstoff gilt als effiziente Methode, um überschüssige Wind- und Solarenergie zu speichern und zu transportieren. Auch wenn die direkte Nutzung von Strom effizienter ist, sagt Rath: „Noch weniger effizient ist, Windräder und Solaranlagen abzuschalten, wenn ihr Strom nicht gebraucht wird“. Dieser Ansatz unterstreicht die ökologischen Vorteile einer Wasserstoffwirtschaft in Zeiten wachsender Energiebedarfe.

Ausblick auf zukünftige Modelle

Der genaue Fahrzeugtyp, den BMW als Wasserstoffauto in Serie produzieren wird, bleibt vorerst unklar. Es wird jedoch vermutet, dass vor allem große und schwere Fahrzeuge von den Vorteilen der Brennstoffzellentechnologie profitieren werden, da die Produktionskosten aufgrund kleiner Stückzahlen und des teuren Platins in den Brennstoffzellen zurzeit noch hoch sind.

Diese Partnerschaft von BMW und Toyota könnte einen entscheidenden Beitrag zur Etablierung der Wasserstoffmobilität leisten und so zu einer grüneren und nachhaltigeren Zukunft beitragen.