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SWATTING

Bombenalarm in St. Pölten: Mehrere Verdächtige ausgeforscht

FOTO: EPA-EFE/Christian Bruna
FOTO: EPA-EFE/Christian Bruna

Mehrere Schulen in St. Pölten erhielten letztes Jahr Bombendrohungen, die einen groß angelegten Polizeieinsatz auslösten. Obwohl die Drohungen sich als falsch erwiesen, blieben die Schulen vorsorglich geschlossen.

In der Nacht auf den 17. Dezember 2024 erschütterten Bombendrohungen an 16 Schulen St. Pölten. Die Bedrohung führte zu umfassenden Polizeieinsätzen und zur Schließung der Schulen für zwei Tage. Schülerinnen und Schüler wurden ins Distance-Learning geschickt, während die Polizei die Gebäude durchsuchte. Die Drohmails begannen mit arabischen Schriftzeichen und wurden angeblich von einem deutschen Jihadisten namens „Abu Ibrahim“ unterzeichnet, der derzeit in Frankreich inhaftiert ist.

Mehrere Verdächtige

Wie der Kurier berichtet, haben Ermittler des Staatsschutzes inzwischen mehrere Verdächtige ausgeforscht. Trotz des vermeintlich terroristischen Hintergrunds stellte sich heraus, dass es keine konkrete Gefahr gab. Vielmehr handelt es sich um sogenanntes „Swatting“: eine Form digitaler Kriminalität, bei der fingierte Bedrohungen gezielt Panik auslösen sollen. „Swatting“ zielt darauf ab, durch erfundene Notfälle möglichst große Polizeieinsätze zu provozieren, die mediale Aufmerksamkeit erregen. In Onlinegruppen wetteifern Täter darum, wer die aufwendigsten Einsätze auslöst und so die „meisten Punkte“ sammelt.

Im Fall der St. Pöltner Schulen sollen die Verdächtigen aus der Schweiz und anderen europäischen Ländern agiert haben. Die Staatsanwaltschaft Linz betonte, dass die Ermittlungen andauern. Gleichzeitig appellieren Experten, die Gefahren von „Swatting“ ernst zu nehmen, da diese Taten nicht nur Ressourcen binden, sondern auch Schulen und Gemeinden erheblich belasten.