Borisav „Bora“ Djordevic, bekannt als Bora Čorba, ist im Alter von 71 Jahren verstorben. Er hinterlässt einen bedeutenden Einfluss in der Balkan-Musikszene.

Djordevic wurde am 1. November 1952 geboren und prägte die kulturelle Landschaft im ehemaligen Jugoslawien als Rockmusiker und Dichter. In den 1970er Jahren fand er in Bands wie „Zajedno“, „Suncokret“ und „Rani mraz“ mit Đorđe Balašević seinen musikalischen Ausdruck.
Erste Schritte auf der Bühne
Die ersten Auftritte hatte Djordevic mit Bands wie „Dečaci sa Morave“, „Vesnici ljubavi“, „Safiri“ und „Čačanski plemići“. Besonders prägend war seine Zeit bei „Poslednji ostatak romantičnog sveta“ (PORS) gemeinsam mit Radomir Mihajlović Točak, welcher später als Frontmann der Band Smak bekannt wurde.
Von Jugendstreichen zum Erfolg
Durch Einbrüche finanzierte die Band Instrumente, was Djordevic kurzzeitig ins Gefängnis brachte und ihn schließlich zu einem Schulwechsel nach Belgrad zwang. Dort begann er seine höhere Schulbildung und schrieb sich später am Rechtswissenschaftlichen Fakultät ein. Bald darauf wechselte er zu den darstellenden Künsten, ohne diese jedoch abzuschließen.
Riblja Čorba: Ära des jugoslawischen Rocks
1978 gründete Djordevic die Band „Riblja čorba“, die schnell Ruhm erlangte. Seine gesellschaftskritischen Texte führten nicht nur zum Erfolg, sondern auch zu Kontroversen. Zum Beispiel wurde er 1990 infolge des Albums „Koza nostra“ beschuldigt, die Arbeiterklasse zu beleidigen, doch die Anklage wurde fallengelassen.
Musikalische Meilensteine
„Riblja čorba“ landete mit Songs wie „Rokenrol za kućni savet“ und „Ostani đubre do kraja“ große Hits. Nach einer Unterbrechung durch den Wehrdienst kehrte die Band 1981 mit populären Liedern wie „Ostaću slobodan“ und „Dva dinara druže“ zurück auf die Bühne. Weitere Erfolge folgten mit „Pekar, lekar, apotekar“ und „Na Zapadu ništa novo“.
Höhen und Tiefen in den 80er und 90er Jahren
In den 80er Jahren festigte „Riblja čorba“ ihre Position als eine der führenden Bands Jugoslawiens mit Hits wie „Kad padne noć“ und „Gde si u ovom gluvom hotelu“. Trotz schwieriger politischer Bedingungen veröffentlichte die Band in den 90er Jahren weiterhin erfolgreich Musik wie „Zelena trava doma mog“ und „Gastrabajerska pesma“.
Vermächtnis der Musikgeschichte
Mit dem Album „Pišanje uz vetar“ im Jahr 2001 brachte die Band den Hit „Ljubav ovde više ne stanuje“ heraus, inspiriert von Đorđevićs persönlichen Erlebnissen.
Bora Djordevic hat durch seine Musik und seine Texte tiefe Spuren hinterlassen und wird als eine zentrale Figur der Rockszene im ehemaligen Jugoslawien in Erinnerung bleiben.
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