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BRATUNAC

Bosnien-Herzegowina: In der Drina ertrunkener Migrant anonym begraben

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(FOTO: klix.ba)

Vor knapp drei Wochen ertrank ein nicht identifizierter Mann im Fluss Drina. Nach rund fünf tagen wurde sein lebloser Körper im Wasser entdeckt und nach Bijeljina überführt.

„Dort wurde eine Obduktion durchgeführt, die ergab, dass die Person aus asiatische Wurzeln hat“, so Elvir Hodžić, Imam in Bratunac. Der muslimische Geistliche erzählte auch, dass kein standesgemäßes muslimisches Begräbnis durchgeführt werden konnte, da man den Namen des Ertrunken nicht kenne. Sollte die Identität des ertrunkenen Mannes geklärt werden und sich herausstellen, dass er muslimischen Glaubens war, so könne man das Dschanāza-Gebet auch im Nachhinein noch sprechen.

Laut dem Gesetz der Republika Srpska werden Menschen in solchen Fällen dort begraben, wo sie gefunden wurden. Aus diesem Grund entschied man sich dazu, den Verstorbenen in Bratunac zu begraben, so der Imam. Hodžić erzählte, dass es sehr schwierig war, eine Lösung für das Begräbnis zu finden. „Die Organe in der RS und der Föderation haben einfach die Verantwortung hin- und hergeschoben. Niemand wollte sich so richtig um den Fall kümmern“, so der Imam aus Bratunac.

Da sich der Leichnam des Ertrunkenen bereits zu verwesen begann, entschied man sich den ertrunkenen Migranten in Bratunac zu begraben. „Man hat im Vorfeld dafür gesorgt, dass auch nach der Bestattung weitere DNA-Analysen bzw. Abgleiche möglich sind“, erklärte Hodžić.