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WIRTSCHAFT

Bosnischer Lebensmittelkonzern Agrokomerc zum Leben erweckt

Das bosnische Unternehmen AS Group hat Anteile des Giganten Agrokomerc aufgekauft (Foto: zVg.)

Agrokomerc zählt zu den mächtigsten Konzernen des ehemaligen Jugoslawien. Nun soll der Betrieb wieder aufgenommen werden.

Das Unternehmen Agrokomerc startete 1963 mit 30 Mitarbeitern. In wenigen Jahren stieg der Erfolg des Unternehmens rasant an. Bereits 1987 konnte die Anzahl der Mitarbeiter auf 13.000 gesteigert werden. Agrokomerc verhalf der nordbosnischen Stadt, Velika Kladuša, zu großem Reichtum. Man produzierte eine Kopie von der kroatischen Gewürzmischung Vegeta und auch eine Version der bekannten Jaffa Kekse aus Belgrad. Doch mit dem Zusammenbruch von Jugoslawien, zerfiel auch das Unternehmen. Denn im Sommer 1987 flog das Geschäft hinter Agrokomerc auf.

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So basierte die Firma auf insolventen Schuldscheinen. Der finanzielle Absturz konnte nicht mehr aufgehalten werden. Tausende Arbeitslose fanden sich schließlich auf der Straße. Noch heute sind Fragen bezüglich des Unternehmens nicht geklärt. Laut bosnischen Medien scheint sich der Lebensmittelkonzern von seiner Dauer-Krise langsam zu erholen. So habe das Unternehmen AS Group, dass bekannte Marken wie die Kaffeemarke Vispak oder den Mehlhersteller Klas führt, Anteile von Agrokomerc aufgekauft. Rund 1,6 Millionen Euro habe man in den Lebensmittelkonzern gesteckt, bestätigte das Management der AS Group. Derzeit scheint es, dass große Unternehmen in Bosnien-Herzegowina den kleineren Firmen zum Überleben verhelfen.

Es fehle an wettbewerbsfähigen Unternehmen, Vermarktung und Stabilität. Die bosnische Unternehmensgruppe AS Group hat ein Drittel des Unternehmens gekauft und möchte nun den Riesen aus Velika Kladuša zum Leben erwecken. Das mächtigste Konzern des Landes soll wieder wirtschaftlich wieder attraktiv werden, jedoch wird dies mehrere Phasen erfordern. Logistik, Entwicklungsstrategie und Infrastruktur müssen aufgebaut werden, um die Kapazitäten des Giganten auszuschöpfen. Ziel der AS Group sei die Produktion der alten Lebensmittelmarken wieder in Angriff zu nehmen.