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STREIT

David gegen Goliath: Bosnische Zulieferer-Rebellen von VW fallen gelassen

(FOTO: zVg./Wikimedia Commons)

Der Streit zwischen VW und seinem Zulieferer Prevent führte 2016 zum Produktionsstop. Nun scheint sich VW beim bosnischen Unternehmen zu rächen.

Der Familien-Clan Hastor scheut eher die Öffentlichkeit. Nur Insider kennen den Namen vom Kopf der bosnischen Industriellenfamilie, Nijaz Hastor, der den Großkonzern VW vor zwei Jahren lahm legte.

Laut Manager Magazin fertigt das Unternehmen alles Mögliche an. Auf dem Programm stehen Bezüge von Autos bis Yachten, sowie Modetextilien.

Der kleine Zulieferer ließ den Wolfsburger VW im August 2016 ziemlich schlecht dastehen, als sie kurzerhand nach einem geplatzten Großauftrag die Lieferungen an den Konzern einstellten. In den VW Werken wurde die Arbeit tagelang gestoppt.

Die in Sachsen ansässigen Firmen Car Trim und ES Automobilguss, die zur Unternehmensgruppe Prevent gehören, haben damals ihre Lieferung von Sitzbezügen und Getriebeteilen an Volkswagen ausgesetzt. Der Produktionsstop verursachte bei VW einen dreistelligen Millionenbetrag.

Schließlich einigten sich VW und Prevent auf neue Lieferverträge. Damit hat das bosnische Unternehmen die Schlacht zwar gewonnen, aber den Krieg verloren. Denn Volkswagen lässt nun die Prevent-Gruppe gänzlich fallen. Nach zwei Jahren kündigte VW die Lieferverträge mit den Töchterunternehmen der Prevent-Gruppe, die 2016 den Lieferstopp auslösten.

Laut VW sei das kein Racheakt gewesen. Man sei lediglich auf eine „jederzeit planbare und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit den Lieferanten angewiesen, berichtet das „Manager Magazin“. Für Prevents Töchter könnte dies zu Kurzarbeit und Kündigungen der 700 Mitarbeiter führen.