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INTERVIEW

Denis Ilić „Ich bin der beste Newcomer im Brazilian Jiu-Jitsu!“

KOSMO: Du wirkst auch sehr strebsam! Was sind deine nächsten Ziele?
DENIS: Wenn man in Google meinen Namen eintippt, dann soll da ein Mal „World Champion“ stehen! Das ist ein Traum den ich mir erfüllen werde. Anfang dieses Jahres war ich im weltweiten Ranking unter den „Top 10 Fightern“ des International Brazilian Jiu-Jitsu Federation Turniers (IBJJF Europeans) in Lissabon. Dort erlebte ich meinen größten Sieg und gleichzeitig meine heftigste Niederlage, da ich später ausgeschieden bin.

Mir ist zwar schon bewusst, dass ich bereits 24 Jahre alt bin, was in diesem Sport nicht mehr jung ist, drei Ziele habe ich aber noch.

Ich möchte Black Belt World Champion im Jiu-Jitsu werden, also Schwarzgurt-Weltmeister. Mit MMA möchte ich es bis in die Organisation Bellator schaffen, wo die besten MMA-Fighter antreten und ein Mal möchte ich im Madison Square Garden oder im MGM Grand Las Vegas Hotel kämpfen. Später, wenn ich nicht mehr den Reiz zum Kampf und den Biss spüre, möchte ich eine eigene Schule aufmachen. Mein Wissen möchte ich dann mit Anderen teilen, um sie dann bis ganz nach Oben zu bringen. Meine Trainingshalle soll in Brcko oder Bihac sein, das entscheide ich aber noch.

KOSMO: Sehr selbstbewusst! Woher kommt das positive Selbstvertrauen und Mindset?
DENIS: Mindset ist das A und O, davor kommt noch die Ernährung. Man könnte sagen, dass 80 Prozent des Erfolges gutes Essen und 20 Prozent Mindset ausmachen. Das Training wird irgendwann zur Selbstverständlichkeit und zählt nicht mehr mit. Ich gehe zwei bis drei Mal täglich zum Sport und es fällt mittlerweile einfach in meine Alltagsroutine.

Denis Ilić
Denis zeigt sich stets ziel- und siegessicher! (FOTO:RENÉ BAKODI)

So fit wie ich meinen Körper halte und so gut wie ich mental vorbereitet bin, kann nichts schiefgehen. Das weiß ich! Viel trägt auch mein positives und starkes Umfeld dazu, dass ich mich so gut fühle. Meine Mentoren und Trainingspartner pushen mein Selbstvertrauen.

„Ich bin niemand der aufgibt“

KOSMO: Was wenn du doch einmal verlierst? Wie motivierst du dich dann weiterzumachen?
DENIS: Nach meiner Ausscheidung im National Pro Jiu-Jitsu Championship Turnier habe ich heftig geweint. Ich, ein 23 jähriger Mann habe Krokodilstränen vergossen, weil ich einen Kampf verloren habe. Mein Team und meine Freunde aber waren für mich da und haben mich aufgemuntert. Trotz allem hat mich vor allem der Ehrgeiz wieder in die richtige Bahn eingelenkt. Ich bin niemand der aufgibt.

KOSMO: Das merkt man! Gab es Momente in denen du aber doch deine Karriere fast hingeworfen hättest?
DENIS: Ja, als mein Bruder verstarb bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Genau wie mein Vater litt er am Schlafapnoe-Syndrom. Dabei können Atmung und schlimmstenfalls Herzschlag im Schlaf aussetzen und die Person erleidet einen Herzstillstand.

Denis Ilić
Denis und sein Trainer Pawel während eines Kampfes! (FOTO:RENÉ BAKODI)

Wie auch mein Vater hatte er ein Gerät, dass er in der Nacht anschließt damit nichts passiert, doch er wollte es nicht verwenden. Er war immer der Badboy von uns, ich immer der Goodboy., weshalb ich auch immer auf ihn aufpassen wollte, nur wollte er nicht auf mich hören.

Zwar habe ich eine große Familie, noch einen Bruder und drei Schwestern, aber alle waren derart im Schock, dass ich mich um die Beerdigung und weitere Organisationen kümmern musste, das belastete mich sehr. Als das alles passierte war es plötzlich auch mit mir Schluss. Ich vernachlässigte den Sport und mich selbst auch, fing an zu trinken und wusste nicht länger weiter. Es kam zu einem Stopp.

Exakt ein Jahr später, am Todestag meines Bruders, bekam ich dann die Mitteilung, dass ich zu einem Kampf antreten soll und fit sein muss.
Das war ein Zeichen. Ein Zeichen meines Bruders der mir sagen wollte, dass ich mich wieder aufrappeln soll und weitermachen muss. Meine Motivation kam wieder und ich gewann den Kampf.

Wer seine Inspiration ist und welchen Kinderwunsch er sich noch erfüllen möchte, seht ihr auf der nächsten Seite!