Start News Panorama
DRAMATISCH

Depot insolvent: 349 Arbeitsplätze in Österreich betroffen

DEPOT
FOTO: Google-Maps

Die deutsche Deko-Kette Depot, bekannt für ihre vielfältigen Wohnaccessoires und Dekorationsartikel, hat Insolvenz angemeldet. Dies betrifft auch die österreichischen Filialen des Unternehmens, wo 349 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.

Das Unternehmen, das zur Gries Deco Company GmbH gehört, kämpft aufgrund eines zu aggressiven Expansionskurses mit finanziellen Schwierigkeiten.

Insolvenzverfahren und Filialschließungen

Am 16. Juli 2024 beantragte Depot ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das Amtsgericht Aschaffenburg bewilligte ein Schutzschirmverfahren, das dem Unternehmen Zeit geben soll, sich zu restrukturieren und vor dem Zugriff der Gläubiger zu schützen. Im Rahmen dieses Verfahrens bleibt die Geschäftsführung weiterhin verantwortlich, erhält jedoch Unterstützung von einem vorläufigen Sachwalter und einem Gläubigerausschuss.

Von den 49 Filialen in Österreich stehen 25 zur Schließung auf dem Prüfstand. Der Sanierer Rainer Schrems, der seit Ende Februar 2024 die Geschäftsführung übernommen hat, hat bereits etwa die Hälfte der 400 Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice (AMS) vorangemeldet. Schrems verhandelt derzeit mit Vermietern über bessere Mietverträge, um möglichst viele Standorte zu erhalten. Ein großer Abverkauf ist für die kommenden Wochen geplant, um die Lagerbestände zu reduzieren und liquide Mittel zu generieren.

Hintergründe der Insolvenz

Depot expandierte nach dem Einstieg des Schweizer Handelsriesen Migros im Jahr 2009 rasch. Die Anzahl der Filialen stieg von 109 auf über 500, und der Umsatz wuchs auf rund 390 Millionen Euro jährlich. Allerdings konnten die Gewinne mit diesem Wachstum nicht Schritt halten, und das Unternehmen verzeichnete Verluste. 2019 verkaufte Migros seine Anteile zurück an den damaligen Unternehmenschef und Gründerenkel Christian Gries.

In den letzten Jahren führte die veränderte Konsumgewohnheit der Kunden zu weiteren Herausforderungen. Verbraucher gaben mehr Geld für Reisen und Restaurants aus und weniger für Dekorationen und Wohnaccessoires, was sich negativ auf die Umsätze von Depot auswirkte.

Ausblick und nächste Schritte

Die Geschäftsführung von Depot hat angekündigt, sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner – zuzugehen, um gemeinsam die nächsten Schritte zu besprechen. Der Geschäftsbetrieb soll uneingeschränkt weiterlaufen, und die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland sind bis September gesichert. Ziel ist es, spätestens zum Jahreswechsel einen Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens zu haben und die Basis für ein gesundes Wachstum in der Zukunft zu legen.

Die Entwicklungen bei Depot werden auch in der Schweiz und in Österreich genau beobachtet. Während das Schutzschirmverfahren für die 34 Schweizer Standorte keine relevanten Auswirkungen haben soll, ist es in Österreich das Ziel, einen Großteil der Filialen weiterzuführen.