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Staatsausgaben

„Der Österreichische Staat hat im Jahr 2023 mehr Geld ausgegeben als je zuvor“

(FOTO: BKA/Andy Wenzel)
(FOTO: BKA/Andy Wenzel)

Österreichs öffentliche Kassen registrieren ein Rekordhoch. Die Ausgaben des Staates kletterten im Jahr 2023 auf den bisher unerreichten Gipfel von 248,8 Milliarden Euro. Was vorrangig auf Lohn- und Pensionsanpassungen, sowie auf Gegenmaßnahmen zur Energiekrise zurückzuführen ist. Der Generaldirektor von Statistik Austria, kommentiert die aktuelle Finanzlage des Landes und weist auf bedeutende Entwicklungen hin.

Auf der Einnahmenseite verzeichnet die Statistik eine positive Tendenz. Die staatlichen Einnahmen wuchsen um 6,2 Prozent auf 236,1 Milliarden Euro, angetrieben durch Steuern und Sozialbeitrage. Als Folge liegt das öffentliche Defizit bei 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, was zugleich einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt und die Einhaltung der Maastricht-Grenze markiert – eine Entwicklung, die seit Ausbruch der Corona-Pandemie nicht zu verzeichnen war.

Personal- und Sozialausgaben

Es zeigt sich deutlich, dass die Personalkosten um markante 8,7 Prozent angestiegen sind, sowie die monetären Sozialleistungen um 6,8 Prozent. Ein wesentlicher Kostenpunkt entfiel auf Maßnahmen zur Dämpfung gestiegener Energiepreise, wozu unter anderem der Energiekostenzuschuss II und die Stromkostenbremse zahlen, die zusammen circa 3,1 Milliarden Euro beanspruchten. Die Zinslast auf Staatsschulden erhöhte sich um 1,4 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr.

Steuereinnahmen

Obwohl die Steuereinnahmen mit 4,5 Prozent moderater als in den Vorjahren gewachsen sind, generierten diese insgesamt 204,8 Milliarden Euro. Die Abschaffung der kalten Progression und die rezessive Konjunktur trugen zu dieser Entwicklung bei. Insbesondere die Einkommens- und Vermögenssteuern verzeichneten einen Zuwachs von 3,1 Prozent, was allerdings einen geringeren Anstieg im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Finanzielles Gleichgewicht

Die Gesamtschulden der Republik belaufen sich auf 371,1 Milliarden Euro. Der Großteil davon entfallt auf Anleihen, gefolgt von Krediten und Einlagen. Mit einer Schuldenquote von 77,8 Prozent zeigt sich ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Trotzdem bleibt die Annäherung an europäische Vorgaben weiterhin eine Herausforderung.

Während die Ausgaben in die Höhe schossen, zeigten die Einnahmen robustes Wachstum, was zusammen mit strikten Maßnahmen zur Ausgabendämpfung dazu führte, dass Österreich die Maastricht-Grenze erfolgreich unterbot. Der Weg zu einem ausgeglichenen Haushalt bleibt steinig, doch die aktuellen Zahlen geben Anlass zur Hoffnung, dass das Land auf einem guten Pfad ist.