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AFD AUF PLATZ ZWEI?

Deutschland wählt: Kommt es heute zum Richtungswechsel?

FOTO: EPA-EFE/KAY NIETFELD / POOL
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In Deutschland fällt heute eine wegweisende Wahlentscheidung. Nach dem Ende der Ampelregierung steht die Union bereit, das Kanzleramt zurückzuerobern. Spannung garantiert!

Deutschland erlebt heute eine Wahl von großer Bedeutung, da nach dem vorzeitigen Ende der Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP ein neuer Bundestag gewählt wird. Diese Wahl gilt als die bedeutendste in Europa im Jahr 2025. Die Union, angeführt von CDU-Chef Friedrich Merz, wird als Favorit gehandelt und könnte das Kanzleramt zurückerobern, das sie 2021 an die SPD verloren hatte. Prognosen sehen die AfD mit starken Zugewinnen und auf dem zweiten Platz. Die Wahllokale öffneten um 8 Uhr.

Umfragen deuten darauf hin, dass die Union mit Kanzlerkandidat Merz als stärkste Kraft hervorgehen wird, mit Werten zwischen 28 und 32 Prozent. Die AfD folgt mit 20 bis 21 Prozent, während die SPD 14 bis 16 Prozent erreicht. Die Grünen liegen bei 12 bis 14 Prozent. Die Linke könnte mit bis zu 8 Prozent den Einzug ins Parlament schaffen, während FDP mit 4 bis 5 Prozent und das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 3 bis 5 Prozent um den Einzug bangen müssen.

Herausforderungen der Regierungsbildung

Die Regierungsbildung wird angesichts dieser Umfragen eine Herausforderung darstellen. Merz strebt eine Koalition mit der SPD oder den Grünen an, jedoch lehnt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine schwarz-grüne Koalition strikt ab. Sollte es mehreren kleinen Parteien gelingen, die Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden, könnte die Union auf einen dritten Koalitionspartner angewiesen sein, was möglicherweise zu einer instabilen Regierung führen könnte, ähnlich wie bei der gescheiterten Ampel.

Eine Reform führt dazu, dass der neue Bundestag mit 630 Abgeordneten deutlich schlanker sein wird – über 100 weniger als zuvor. Der kurze Winterwahlkampf wurde von Diskussionen über Migrationsbegrenzung und die schwächelnde Wirtschaft dominiert. Etwa ein Fünftel der Wähler ist noch unentschlossen, bei insgesamt 59 Millionen Wahlberechtigten.

Am Tag vor der Wahl warben die Parteien intensiv um unentschlossene Wähler. Olaf Scholz von der SPD zeigte sich optimistisch und äußerte: „Ich glaube nicht an Wunder, sondern an einen Wahlsieg.“ Er ist überzeugt, dass viele Wähler ihre Entscheidung erst im Wahllokal treffen werden. Auch Merz und Söder präsentierten sich bei ihrer Abschlussveranstaltung in München siegessicher.

Bis 18:00 Uhr haben Wahlberechtigte die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Anschließend beginnt die Auszählung. In den rund 65.000 Wahllokalen sind dafür etwa 675.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz. Insgesamt sind mehr als 59 Millionen Menschen in Deutschland zur Wahl aufgerufen.