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Dodik: „Ich brauche keine Sanktionen aus Deutschland! Ich verhänge sie mir selbst!“

Kosmo-Dodik
(FOTO: EPA-EFE/ SZILARD KOSZTICSAK)

Vor dem Hintergrund des Bundestagsbeschlusses zu Bosnien-Herzegowina und Forderungen nach EU-weiten Sanktionen gegen das serbische Mitglied des dreiköpfigen Präsidialrates von Bosnien-Herzegowina, Milorad Dodik, tweetete dieser gestern, dass er sich selbst Sanktionen verhänge.

„Um ihnen die Mühe zu sparen, verhänge ich mir selbst Sanktionen. Ich besitze weder Vermögen in Deutschland, noch habe ich vor, dorthin zu reisen. Deutschland wird mit seiner Politik der Einschüchterung nicht die Realität ändern können, dass Bosnien ein Failed State ist.“, schrieb Dodik auf Twitter.

Diesbezüglich erinnern die Medien am Balkan, dass Dodik noch vor wenigen Monaten um ein Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz gebeten hatte. Der Politiker steht bereits auf den Sanktionslisten der USA und Großbritanniens, für EU-weite Sanktionen fehlt es derzeit noch an Einstimmigkeit.

Der unmittelbare Anlass für den Tweet dürfte der am Freitag vom deutschen Bundestag gefasste Beschluss mit dem Titel „Bosnien und Herzegowina beim Aufbruch in eine bessere Zukunft unterstützen“ sein. Darin werden Dodik und Covic als Hauptverantwortliche für die Lage in Bosnien-Herzegowina benannt.

„Insbesondere das politische Agieren völkisch-nationalistischer Politiker wie Milorad Dodik, gegenwärtig Mitglied des Staatspräsidiums, und Dragan Covic, Vorsitzender der Partei HDZ BiH ist darauf angelegt, Bosnien und Herzegowina als Staat und Heimat einer vielfältigen Bevölkerung zu zerstören. Diese Politik ist eine Gefahr für den Frieden in Südosteuropa; sie ist inakzeptabel und erfordert entschiedene, harte Gegenwehr der Europäischen Union, ihrer Mitgliedsstaaten sowie der internationalen Gemeinschaft.“, heißt es in dem Bundestagsbeschluss.