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Donald Trump holt „den großen Elon Musk“ ins Weiße Haus

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FOTO: EPA-EFE/Sarah Yenesel, EPA/Shawn Thew

In der letzten Woche, als Donald Trump seinen Wahlsieg feierte, nutzte Elon Musk eine kreative Bildmontage, um seine neue Nähe zur Macht zu verdeutlichen. Auf X, der Plattform, die früher als Twitter bekannt war, veröffentlichte Musk ein Foto von sich im Büro des Präsidenten – ein weißes Waschbecken in der Hand: Musk ist im Weißen Haus angekommen.

Die Effizienzkommission: Ein Sparkurs für Amerika

Elon Musk, Chef von Tesla und der Raumfahrtfirma SpaceX, soll unter Trump die Leitung eines neuen Beratungsgremiums übernehmen, das sich der Effizienz der Regierung widmet. Ziel ist es, unnötige Ausgaben zu reduzieren und Einsparungen zu erzielen. Trump verkündete, dass „der große Elon Musk“ mit dieser neuen Aufgabe „Schockwellen durchs System“ schicken werde. Gemeinsam mit dem Unternehmer und früheren Präsidentschaftskandidaten Vivek Ramaswamy soll Musk das Gremium leiten, das mit der ambitionierten Mission betraut ist, Staatsausgaben und übermäßige Regulierungen zu reduzieren.

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FOTO: EPA-EFE/Will Oliver

Die Nähe zu Trump zahlt sich aus

Für Musk bedeutet diese Rolle den Höhepunkt eines sorgfältig geplanten politischen Engagements. Der reichste Mann der Welt investierte in Trumps Wahlkampf, spendete über 100 Millionen Dollar und unterstützte ihn auf Wahlkampfveranstaltungen. Auch die Idee für diese „Effizienzkommission“ stammt ursprünglich von Musk, der in einem Gespräch mit Trump vorschlug, dass die USA durch Kürzungen in der Verwaltungskosten etwa zwei Billionen Dollar einsparen könnte. Musk hielt sich in den letzten Tagen eng an Trumps Seite, feierte die Wahlnacht mit ihm und nahm an vertraulichen Gesprächen teil, darunter ein Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj.

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FOTO: EPA-EFE/Sarah Yenesel

Kritik und mögliche Interessenkonflikte

Obwohl Trumps Pläne für das „Department of Government Efficiency“ hochtrabende Ziele anstreben, ist die Rolle des Gremiums eher beratend als entscheidungsbefugt. Es handelt sich nicht um ein formales Regierungsorgan; das Gremium wird Empfehlungen aussprechen, aber die tatsächliche Umsetzung liegt beim Kongress. Kritiker weisen darauf hin, dass Musk und Ramaswamy möglicherweise eher als Wahlkampfhelfer fungieren. Ein erster Bericht wird erst kurz vor den Zwischenwahlen 2026 erwartet, und viele sehen dies als politische Strategie.

Musk und staatliche Förderungen – ein Dilemma?

Obwohl Musk nun eine Rolle übernimmt, in der er Staatsausgaben kürzen soll, profitiert er gleichzeitig stark von staatlichen Mitteln. Tesla etwa erhält durch die Verkäufe von CO₂-Zertifikaten von anderen Autoherstellern erhebliche Einnahmen, und Musks Raumfahrtfirma SpaceX ist auf Regierungsaufträge angewiesen. Das könnte Musk in Interessenkonflikte bringen: Einerseits wird er die staatlichen Ausgaben prüfen, andererseits profitieren seine eigenen Unternehmen davon. Es bleibt also abzuwarten, wie Musk in seiner neuen Position agieren wird.

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1980 in Wien geboren, bin ich seit 2005 im Medienbereich tätig. Aufgewachsen in drei Sprachen (deutsch, serbo-kroatisch, wallachisch) sind Interkulturalität, Integration und Diversität nicht nur Fremdwörter sondern, genauso wie Medien, große Teile meines Lebens.