In Innsbruck konnten die Behörden mehrere Erfolge im Kampf gegen den organisierten Drogenhandel verzeichnen. Nach monatelangen Ermittlungen gegen drei verschiedene Tätergruppen führten umfangreiche Überwachungsmaßnahmen, Kontrollen und Hausdurchsuchungen zu mehreren Festnahmen.
Der erste Fall ereignete sich im September 2024 im Innsbrucker Stadtteil Saggen, wo zunächst Diebstähle von Fahrzeugteilen registriert wurden. Die Ermittlungen führten zur Festnahme eines 23-jährigen Marokkaners und einer 21-jährigen Italienerin. Den beiden konnte nachgewiesen werden, dass sie bei mehreren Fahrten von Italien nach Österreich insgesamt etwa 11,2 Kilogramm Cannabisharz und 1,6 Kilogramm Kokain nach Tirol transportiert hatten. Bei ihrer Festnahme wurden knapp 21.000 Euro Bargeld sowie zwei Mobiltelefone sichergestellt. Der mutmaßliche Auftraggeber, ebenfalls marokkanischer Staatsbürger, flüchtete ins Ausland, befindet sich jedoch mittlerweile in Spanien in Auslieferungshaft.
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Autobahn-Kontrolle
Am 18. März 2025 fiel Polizeibeamten auf der A13 ein verdächtiges Fahrzeug auf, das sie im Stadtgebiet von Innsbruck anhalten und kontrollieren konnten. Der Fahrer, ein in Italien wohnhafter 30-jähriger Marokkaner, wurde ebenso festgenommen wie der mutmaßliche Abnehmer der Drogen. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs entdeckten die Beamten 1,5 Kilogramm hochwertiges Kokain sowie ein Kilogramm Cannabisharz. Die Ermittlungen zu weiteren Beteiligten und Abnehmern dauern noch an.
Kokain-Verkaufsstelle
Im Rahmen weiterer Drogenermittlungen des Kriminalreferats wurde ein Gebäude im Westen Innsbrucks identifiziert, in dem zwei nordafrikanische Staatsangehörige eine Wohnung als Verkaufsstelle für Kokain nutzten. Innerhalb von nur zwei Wochen konnten die Ermittler rund 800 Kokainübergaben an mehr als 200 verschiedene Abnehmer dokumentieren. Bei der Festnahme der beiden Verdächtigen am 17. April 2025 wurden zwei Kilogramm Kokain und über 12.000 Euro Bargeld beschlagnahmt.
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Wie die Polizei mitteilt, sind die Ermittlungen zur Identifizierung aller Abnehmer noch nicht abgeschlossen.
Nach Angaben des Landeskriminalamts Tirol ist die Anzahl der registrierten Drogendelikte im ersten Quartal 2025 um rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Besonders der Handel mit Kokain und Cannabisharz nahm deutlich zu. Ermittler gehen davon aus, dass Tätergruppen aus Nordafrika stark in internationale Drogenhandelsnetzwerke eingebunden sind und hauptsächlich für die organisierten Lieferwege zwischen Italien und Österreich verantwortlich zeichnen.
Bei den jüngsten Polizeiaktionen in Innsbruck wurden Suchtmittel im Wert von über 1,5 Millionen Euro sichergestellt. Fachleute sehen darin einen klaren Hinweis darauf, dass Tirol zunehmend als wichtiger Umschlagplatz innerhalb der europäischen Drogenrouten fungiert.
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