Inmitten eines besorgniserregenden Aufwärtstrends von Prostatakrebsfällen eröffnet ein bahnbrechender Speicheltest neue Horizonte in der Früherkennung und verspricht eine präzisere und bequemere Diagnostik für Männer weltweit.

Ein Durchbruch in der Früherkennung
Mit Prostatakrebs als der häufigsten Krebserkrankung bei Männern nimmt die Dringlichkeit präziser und zugänglicher Diagnosemethoden stetig zu. Forschungsteams aus Großbritannien stehen möglicherweise kurz davor, eine bedeutende Verbesserung zu erreichen: Ein neuartiger Speicheltest, entwickelt von den Wissenschaftlern des Institutes for Cancer Research (ICR) in London, könnte den Weg für eine einfache, zuverlässige und kosteneffiziente Früherkennung ebnen.
Während der herkömmliche PSA-Test, der auf der Messung des prostataspezifischen Antigens im Blut basiert, häufig falsch-positive Ergebnisse liefert, verspricht der neuartige Speicheltest eine weitaus exaktere Diagnostik. Der Test, der die genetische Veranlagung erfasst, hat in Studien erheblich seltener gesunde Männer fälschlicherweise als krebskrank identifiziert und konnte zudem aggressive Krebsarten präziser erkennen.
Fokussierung auf genetische Risikofaktoren
Besonders bemerkenswert ist die gezielte Anwendung des Speicheltests auf Männer asiatischer und afrikanischer Herkunft, bei denen ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs festgestellt wurde. In der Tat ist das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, für Männer westafrikanischer Abstammung signifikant höher. Genauere Forschungsarbeiten zu den Ursachen und präventiven Maßnahmen für diese und andere nicht-weiße Bevölkerungsgruppen stehen noch aus, ein Umstand, der von Fachleuten wie James N’Dow von der Universität Aberdeen betont wird.
Höhere Genauigkeit
Die Studie, über die ICR-Chef Kristian Helin spricht, gibt Aufschluss über den polygenen Risiko-Score (PRS) – eine Bewertung, die auf genetischen Variationen basiert und das individuelle Krebsrisiko beschreibt. Im Vergleich zum PSA-Test konnte der Speicheltest eine deutlich höhere Genauigkeit erzielen: 40 Prozent der Männer mit hohem PRS durch den Speicheltest waren wirklich an Prostatakrebs erkrankt, gegenüber nur 25 Prozent der mittels PSA-Test diagnostizierten Fälle.
Die wegweisende Forschung markiert einen Meilenstein in der Früherkennung von Prostatakrebs. Sie unterstreicht die immense Bedeutung genetischer Tests im medizinischen Alltag und könnte in der Prävention und Behandlung von Prostatakrebs einen erheblichen Fortschritt darstellen.
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