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Verkehrsrisiko

E-Scooter-Alarm: Unfallzahlen explodieren in Österreich!

Eine Frau fährt am 31. Januar 2025 in Barcelona mit ihrem E-Scooter. Ab 1. Februar besteht Helmpflicht, Bußgelder zwischen 50 und 500 Euro.
EPA-EFE/Alejandro Garcia

E-Scooter-Unfälle in Österreich nehmen drastisch zu. Experten fordern strengere Sicherheitsmaßnahmen und Bewusstseinsbildung im Verkehr.

E-Scooter sind mittlerweile ein fester Bestandteil des städtischen Verkehrs, doch trotz ihrer praktischen Vorteile bergen sie erhebliche Risiken. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) hat festgestellt, dass die Anzahl der Unfälle mit Verletzten durch E-Scooter kontinuierlich zunimmt. Besonders auffällig ist der Anstieg der Verletzungen, die nach E-Scooter-Unfällen eine Krankenhausbehandlung erforderlich machten. Im Jahr 2024 verzeichnete Österreich 7.500 solcher Fälle, was im Vergleich zu 6.000 im Vorjahr einen Anstieg von 25 Prozent bedeutet. Seit dem Beginn des E-Scooter-Trends im Jahr 2019 stiegen die Zahlen von 1.200 auf 7.500.

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Konflikte und Alkoholprobleme

Neben den Unfällen sind E-Scooter auch häufig Auslöser von Konflikten im Straßenverkehr. Laut Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit beim KFV, sehen 45 Prozent der Befragten E-Scooter-Fahrer als Hauptverursacher solcher Konflikte. Die Spannungen im Straßenverkehr sind laut Robatsch ebenfalls erheblich. Ernestine Mayer, Verkehrsexpertin beim KFV, äußert sich besorgt über die Zunahme von Alkoholunfällen mit E-Scootern. 2023 waren 13 Prozent der verunglückten Fahrer alkoholisiert, und bis September 2024 stieg dieser Anteil auf 16 Prozent. Eine KFV-Studie namens SAFETY FIRST! ergab, dass 14 Prozent der 1.000 Befragten Personen kennen, die angetrunken E-Scooter fahren. Das erlaubte Alkohollimit liegt bei 0,8 Promille. Zudem nimmt der Drogenkonsum unter E-Scooter-Fahrern zu, 19 Prozent der Befragten gaben an, unter Drogeneinfluss gefahren zu sein.

Zu den häufigsten Fahrfehlern zählen unangepasste Geschwindigkeit, Unachtsamkeit, Ablenkung und das Fehlen von Handzeichen beim Abbiegen. Das KFV fordert daher, dass E-Scooter verpflichtend mit einer zweiten Bremse, einer Glocke oder Hupe sowie Blinkern ausgestattet werden. Auch eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit von 25 auf 20 km/h und Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung für bessere Fahrdisziplin werden vorgeschlagen.