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REPORTAGE

Vindobona: Entdecke das römische Wien (FOTOS + Interaktive Karte)


Valetudinarium

Das Valetudinarium (Lagerhospital) stand laut Alfred Neumann (Stadtarchäologe im 20. Jhd.) in der Nordwestecke des Lagers, ungefähr im Bereich der heutigen Salvatorgasse. Diese Annahme stützt sich jedoch nur auf den dortigen Fund eines den Göttern Jupiter, Apollo, Sirona und Äskulap geweihten Altars. Auch in diesem Bereich fand man in einer antiken Abfallgrube auch einige medizinische Geräte.

Principia

Rekonstruktion der Prinicipia des Legionslagers (FOTO: Stadtarchäologie Wien/7reasons)

Im Südtrakt befanden sich die Versammlungs- und Exerzierhalle (basilica), das Fahenheiligtum und die Lagerverwaltung. An den Seiten und nördlich des Innenhofes befanden sich die Waffenkammern (armanmentaria). An den südlichen, westlichen und östlichen Seiten des Innenhofes standen die Verwaltungsräume der Lagerverwaltung (officia).

Tribuni

Rekonstruktion römischer Tribunenhäuser (FOTO: Stadtarchäologie Wien/7reasons)

Die repräsentativen, im stadtrömischen Stil erbauten Gebäude der Stabsoffiziere (sogenannte Tribunenhäuser) standen am heutigen Hohen Markt und entlang der Wipplingerstraße unmittelbar am nördlichen Rand der via Principalis und bedeckten eine Grundfläche von ca. 2.000 bis 3.500 m². Die Häuserzeile (scamnum tribunorum) maß 40 m × 50 m und bestand ursprünglich aus sechs mehrphasigen Gebäuden.

Kasernen

Rekonstruktioneiner Kaserne in einem römischen Legionslager (FOTO: Stadtarchäologie Wien/7reasons)

Reste der Kasernenbauten wurden Am Hof, Judenplatz, Ruprechtsplatz, Bauernmarkt, Bognergasse, Seitzergasse und am Wildpretmarkt angeschnitten. Am Wildpretmarkt gelang es erstmals, das volle Ausmaß eines der Quartiere der 1. Kohorte zu erfassen. Es handelte sich um eine langrechteckige, einstöckige, 60 m × 35 m große Doppelkaserne mit einem 7,5 m breiten Mittelgang. In den meist in Fachwerkbauweise errichteten Mannschaftskasernen fanden bis zu 80 Soldaten (centuria) Platz. Sie waren in Wohngemeinschaften zu acht Personen (contubernia) organisiert. Diese waren wiederum in drei Räume, Wohn- und Schlafbereich, Kochstelle (papilio) und Waffenraum (arma), gegliedert. Die Unterkünfte der 1. Kohorte wurden schon in ihrer ersten Phase wie die Hauptgebäude des Lagers in Steinbauweise errichtet.

Weitere Informationen zur Stadtarchäologie Wien unter: www.stadtarchaeologie.at