Die Vereinigten Staaten verfügen über das wohl stärkste Militär der Gegenwart und der Geschichte. Dennoch warnt die US-Kommission für die nationale Verteidigungsstrategie vor ernsten Sicherheitsbedrohungen.
Mit ihrem umfassenden globalen Netzwerk militärischer Stützpunkte und einem beeindruckenden Arsenal an Atomwaffen ist ihre Marine in Bezug auf Schlagkraft unerreicht. Die strategisch vorteilhafte geografische Lage der USA minimiert das Risiko von Angriffen auf das eigene Territorium.
Alarmierender Bericht
Ein Expertengremium, bestehend aus Mitgliedern beider politischer Lager, hat einen Bericht vorgelegt, der die gegenwärtigen Sicherheitsrisiken detailliert erörtert: „Die Bedrohungen, mit denen die Vereinigten Staaten konfrontiert sind, sind die ernstesten und schwierigsten, die die Nation seit 1945 erlebt hat und beinhalten das Potenzial für einen baldigen großen Krieg“. Insbesondere die rasanten militärischen Entwicklungen Chinas sowie Russlands militärische Erfahrung und deren fortschrittliche Fähigkeiten im Weltraum- und Cyberbereich bereiten Sorgen.
Die Zusammenarbeit von Ländern wie China, Russland, Iran und Nordkorea könnte die Position der USA auf der globalen Bühne nachhaltig gefährden. Der Bericht hebt hervor: „Der Iran und Nordkorea sind aufgrund ihrer mächtigen Unterstützer bereits mutiger in ihren Drohungen und Aggressionen geworden“. Die Entsendung tausender nordkoreanischer Soldaten nach Russland wird dabei als eindrückliches Beispiel genannt.
Der Ruf nach Reformen in der Rüstungsindustrie
Die Kommission prangert an, dass die USA zu wenig unternimmt, um im Ernstfall gewappnet zu sein. Dem Bericht zufolge ist die Verteidigungsindustrie der USA ineffizient und schwerfällig. Unternehmen wie Raytheon standen nach Beginn des Ukrainekrieges vor Herausforderungen bei der Produktion von Stinger-Raketen, die seit Jahren nicht mehr hergestellt worden waren. Die Kommission empfiehlt daher eine bessere Abstimmung mit Verbündeten, um die Produktionskapazitäten zu steigern.
Moderne Kampfführung
Darüber hinaus zeigt der Ukraine-Konflikt Schwächen in der Technologie auf. Waffen wie das Excalibur-Geschoss, die ursprünglich für ihre hohe Präzision von 96 Prozent bekannt waren, leiden massiv unter russischer elektronischer Störtechnik, was ihre Treffgenauigkeit drastisch reduziert – auf nur noch sechs Prozent.
Dagegen haben sich Russlands modifizierte FAB-Bomben durch einfache Technologien als kostengünstig und effektiv erwiesen. Alte Bomben aus Sowjet-Beständen wurden mit Navigationssystemen und zusätzlichen Flügeln aufgerüstet. Diese Entwicklungen unterstreichen den Modernisierungsbedarf der US-Streitkräfte, insbesondere in den Bereichen Drohnenkrieg und elektronische Gegenmaßnahmen.
Personalschwierigkeiten
Ein weiteres Problem liegt in der Rekrutierung neuer Soldaten: Nur die Weltraumstreitkräfte und die Marine konnten im Jahr 2023 ihre Rekrutierungsziele erreichen. Der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt, eine niedrige Arbeitslosenquote und die generell geringe Bereitschaft junger Amerikaner zum Dienst wiederum erschweren die Personalsituation und können die Einsatzbereitschaft der US-Streitkräfte beeinträchtigen.
Gefordert sind überparteiliche Anstrengungen: „Die USA handeln immer noch nicht mit der gebotenen Dringlichkeit, und zwar über alle Regierungen und Parteigrenzen hinweg“.
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