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Praxistest

Erstes österreichisches Bundesland führt Recht auf Kinderbetreuung ein

Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle. (FOTO: iStock/Dejan_Dundjerski/Land Tirol/Die Fotografen)
Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle. (FOTO: iStock/Dejan_Dundjerski/Land Tirol/Die Fotografen)

Die schwarz-rote Koalition in Tirol hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Tirol soll das erste Bundesland mit einem Recht auf Kinderbildung und -betreuung werden. Die Landesregierung hat das ambitionierte Projekt im Herbst 2022 ins Leben gerufen. Jetzt laufen die erste Pilotkonzepte an.

Mit einem Budget von 50 Millionen Euro hat die Landesregierung bereits die ersten Schritte unternommen. Vier Modellregionen wurden als Pilotgebiete ausgewählt. In diesen wird das Konzept erprobt. „Mit dem Gemeindeverband präsentieren wir die ersten vier Pilotregionen. Dort wird das Konzept dann dem Praxistest unterzogen“, erklärt Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle.

Kosten noch unklar

Das Projekt ist nicht ohne Herausforderungen. Die Kosten für die Eltern und Gemeinden sind ein großes Fragezeichen. Kostenlos kann das Angebot nicht sein. Es soll für Familien und Gemeinden leistbar sein. Die Gemeinden müssen noch klären, wie sie die Kosten für einen Betreuungsplatz untereinander abrechnen.

Harmonisierung der Elternbeiträge

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, hat die Landesregierung verschiedene Lösungsansätze vorgeschlagen. Einer von ihnen ist die Harmonisierung der Elternbeiträge in ganz Tirol. „Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung und Entwicklung seiner Talente. Unabhängig von finanzieller Lage und Herkunft der Eltern“, betont Vize-Landeshauptmann Georg Dornauer.

Personalfrage

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Personalfrage. Bildungs-Landesrätin Cornelia Hagele schätzt, dass bis zu zehn Prozent mehr Personal benötigt werden. „Die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung ist entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft“, so Hagele.

Bis 2026 soll das Konzept in den meisten der 277 Tiroler Gemeinden umgesetzt werden. „Ziel all dieser Bemühungen ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und Frauen zu entlasten“, betont die Regierung.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.