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BETREUUNG AM LAND

Experte fordert verstärkten Einsatz von Arbeitslosen in der Pflege

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Arbeitslose sollen demnächst für die 24-Stunden-Betreuung am Land eingesetzt werden. Finanzielle Mittel aus der Arbeitslosenversicherung sollen in die Betreuung älterer Menschen fließen. Auch Asylwerber könnten in diesem Bereich mithelfen.

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Bereits im Jänner hat Bundeskanzler Christian Kern in seinem „Plan A“ für Österreich die Abschaffung des Pflegeregresses zu einem wichtigen Ziel erklärt. Durch den anhaltenden Druck der SPÖ haben nun auch andere Parteien diese Forderung übernommen.

Für den Sozialrechtexperten Wolfgang Mazal ist ein vorhandenes „gegenleistungsloses Transfereinkommen“ und gleichzeitig 400.000 Arbeitslose in Österreich nicht zu vereinbaren. „Wir haben Jobs, wir sollten sie als solche auch schön ausschildern und dann auch bezahlen.“, gab Mazal bekannt. Dass Arbeitslose vermehrt in der Pflege eingesetzt werden, ist für den Experten vorstellbar. Die gestellten Aufgaben sind für niedrig qualifizierte Menschen geeignet und bei einer geänderten Gesetzeslage könnten auch Asylwerber dadurch eine Beschäftigung finden.

Junge Frauen profitieren
Durch die neue Struktur könnten vor allem junge Frauen stark profitieren. Mazal hat ein „vielfältiges Netz“ von stationären Einrichtungen, Tageseinrichtungen, aber auch von präventiven Einrichtungen in Aussicht. Der Fachmann unterstützte auch den Plan von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP), der ebenso eine flexiblere Altenbetreuung am Land fordert.

Bessere Integration
Der Sozialrechtexperte denkt hierbei auch an die Migranten: „Aus meiner Sicht wäre das geradezu eine ideale Situation, Menschen in der Region zu integrieren.“ Würden Migranten mehr mit den Einheimischen und vor allem älteren Einwohnern zu tun haben, würde sich auch das Klima in der Gemeinde ändern. Außerdem würde die Wertschätzung gegenüber den Menschen, die in kleinen Gemeinden Dienstleistungen verrichten, steigen. Dass dies durch die derzeitige Gesetzeslage noch nicht möglich ist, ist Mazal bewusst.