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SICHERHEITSBEHÖRDEN

Experte warnt vor einer neuen Jihadismus-Welle

FOTO: EPA-EFE/RONALD WITTEK
FOTO: EPA-EFE/RONALD WITTEK

Peter R. Neumann warnt in der ZIB 2 vor einer neuen Jihadismus-Welle durch Online-Radikalisierung und fordert strengere Asylregeln sowie bessere Sicherheitsmaßnahmen.

Peter R. Neumann, Experte für Terrorismus am King’s College in London, sieht eine neue Welle des Jihadismus heraufziehen und fordert entschlossene Maßnahmen der Politik. Den Anschlag in Villach ordnet er dieser bedrohlichen Entwicklung zu, die seiner Meinung nach „seit Monaten angekündigt hat“. Der Fokus liegt laut Neumann auf einem ’neuen Typus‘ von Tätern, bei dem das Internet eine zentrale Rolle in der Radikalisierung spielt.

Islamistische ‚Influencer‘

Die Online-Radikalisierung habe stark zugenommen, wobei islamistische ‚Influencer‘ auf Plattformen wie TikTok Hunderttausende Follower erreichen. Dabei verliert die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen an Bedeutung, da sich Individuen aus Inhalten auf TikTok oder Instagram ihre eigene Ideologie zusammenstellen können. Diese Form der Radikalisierung geht oft mit einer Verrohung einher und verläuft schneller als früher. Eine persönliche Krise kann einen kompletten Radikalisierungsprozess innerhalb weniger Wochen auslösen.

Politische Forderungen

In einem Interview mit der ZiB2 fordert Neumann eine politische Kehrtwende. Er unterstreicht, dass die Zahl der Asylwerber hoch ist, aber die Integrationsleistungen und Ressourcen nicht ausreichen. Er plädiert dafür, die Zahl der Flüchtlinge drastisch zu reduzieren und gleichzeitig die Integrationsleistungen erheblich zu verbessern.

Technische Ausstattung

Auf die Frage nach der wichtigsten Maßnahme betont Neumann im ORF-Interview, dass die technische Ausstattung und Digitalisierung bei den Sicherheitsbehörden entscheidend seien. Der Einsatz virtueller Agenten, also digitaler Ermittler, sei notwendig, damit die Polizei im virtuellen Umfeld genauso kompetent sei wie die Kriminellen, die sie bekämpfen. Derzeit sei dies nicht der Fall, und es müsse viel aufgeholt werden.