Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die gravierendste Zinserhöhung in ihrer Geschichte beschlossen. Es handelt sich dabei um den Versuch, die weltweit galoppierende Inflation einzudämmen, wobei der Leitzins mit der aktuellen Entscheidung um ganze 75 Basispunkte bzw. 0,75 Prozentpunkte angehoben wird.
„Dieser große Schritt sorgt für einen früheren Übergang von dem derzeitigen, stark akkommodierenden Leitzinsniveau auf ein Niveau, das eine zeitnahe Rückkehr der Inflation auf das mittelfristige 2 %-Ziel der EZB gewährleistet“, heißt es in der Pressemitteilung des EZB-Rats.
Mit diesem Schritt folgt die EZB der Zinspolitik der US-Notenbank Federal Reserve, die im Juni und Juli bereits zwei identische Erhöhungen der Leitzinssätze um jeweils 0,75 Prozentpunkte beschlossen hat.
Dieser Schritt der EZB kommt einen Monat nachdem die EZB bereits zum ersten Mal in den letzten 11 Jahren die Zinssätze um 0,5 Prozentpunkte über den Erwartungen vorgenommen hatte.
Das wichtigste Mandat der Zentralbanken ist die Bekämpfung der Inflation im jeweiligen Währungsraum, und ein wichtiges Werkzeug ist dabei die Zinspolitik, mit welcher die Kosten der Verschuldung – und somit Verbraucherpreise und Investitionspreise – angehoben oder gesenkt werden können. In gleichem Maße werden dadurch die Geldgeschäfte der Kommerzbanken beeinflusst, für die es dementsprechend teurer oder billiger wird, Geld von der Zentralbank zu borgen.
Im letzten Monat hat die Inflation in den 19 Ländern der Eurozone die Rekordhöhe von 9,1 Prozent erreicht, was auf die steigenden Energiepreise, insbesondere für Gas, zurückzuführen ist.
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