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FIFA leitet Verfahren gegen Kroatien wegen Milan Borjan ein

(FOTO: EPA-EFE/Rungroj Yongrit)
(FOTO: EPA-EFE/Rungroj Yongrit)

Prekärer wurde die Angelegenheit, als Flaggen des bekannten Traktorherstelles John Deere ins Spiel kamen. So fertigten kroatische Fans Flaggen mit der Aufschrift „Knin 95 – nichts läuft schneller (weg) als Borjan“ an.

Aufgrund des WM-Spiels Kanada gegen Kroatien hat die FIFA nun ein Disziplinarverfahren gegen die Fans der kroatischen Nationalmannschaft eingeleitet – eigentlich gegen die Mannschaft selbst, da Fans nicht direkt belangt werden können. Denn Aussagen, Zurufe und Banner einiger Fans beleidigten den kanadischen Tormann Milan Borjan und seine Familie. Auslöser dafür: Borjan hatte in einem Interview erklärt, dass er in Knin geboren ist, was ein Ort in „der Serbischen Republik“, wie er sagt – sein soll, obwohl sich die Stadt in Kroatien befindet. Grund genug für die kroatischen Fans, den kanadischen Tormann zu beleidigen.

So hörte man die kroatischen Fans dem Tormann zurufen: „Deine Frau ist eine Schlampe, Borjana„, „Borjana, Ustašo“ und „Borjana, Türken, fick dich„.

John Deere Traktoren

Prekärer wurde die Angelegenheit, als Flaggen des bekannten Traktorherstelles John Deere ins Spiel kamen. So fertigten kroatische Fans Flaggen mit der Aufschrift „Knin 95 – nichts läuft schneller (weg) als Borjan“ an.

Mit dem Slogan und dem Logo auf der Fahne spielen die kroatischen Fans darauf, dass der 1987 in Knin geborene Borjan sich 1995 mit seiner Familie in der Flüchtlingskolonne befand, in der vertriebene ethnische Serbinnen und Serben die Region mit ihrem Hab und Gut verließen, zum Teil auf Traktoren. „Nichts läuft wie ein John Deere“ ist nämlich der Werbeslogan des bekannten Traktoren-Herstellers.

Nach dem Kanada-Kroatien-Spiel wurde der kanadische Tormann von den Journalisten gefragt, wie er sich während des Spiels gefühlt habe. „Das zeigt nur, wie primitiv manche Leute sind. Ich habe dazu keinen Kommentar, das sagt schon alles über sie. Ich habe ihre Zurufe und Beleidigungen mitbekommen. Sie zeigen deutlich, dass diese Leute primitiv sind und an sich arbeiten sollten, denn sie bringen eine Menge Frustration mit, die sie hier rauslassen. Ich habe zwar drei Finger gehoben, aber nur, weil mir die Beleidigungen nahegingen. Ich kümmere mich um meine Aufgabe, mein Team, Mitmenschen, Familienmitglieder…„, sagte der Spieler, der seit 2017 Mitglied des FK Roter Stern Belgrad ist und bereits 70 Spiele für die kanadische Nationalmannschaft gespielt hat.

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