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ZiB 2

„Fördern und fordern“: Mehr Geld, aber auch mehr AMS-Druck

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(FOTO: ORF-Screenshot)

Wirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr erklärt in der ORF-„ZiB 2“, dass für viele Firmen die Corona-Pandemie vorbei sei. Nun müssten neue Regeln in der Arbeit kommen.

Die Wirtschaft in Österreich brach um 6,7 Prozent ein. Jetzt wächst sie stärker als vor der Pandemie. Deswegen droht ein Lieferengpass bei vielen Produkten und Materialien. Gabriel Felbermayr, erklärt was die nächsten Schritte sind.

„Die Pleitewelle wurde politisch verhindert“, sagt Felbermayr, die Stabilisierungsprogramme der Regierung sollen wirken. „Der Einbruch war besonders stark, deswegen kommt die Wirtschaft jetzt auch besonders stark zurück.“

Für die Industrie und den Bau sei Corona bereits vorbei. Jedoch gibt es für den Tourismus noch viele Lieferengpässe, vor allem jetzt im Winter. Rund ein Drittel der Betriebe soll sich über fehlende Waren beschweren, Transportschiffe verzögern sich und das Lager sei leegekauft. Dadurch wird die Ware knapp und deswegen auch teurer, so Felbermayr.

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Anschließend setzt er eine klare AMS-Ansage an: Derzeit habe Österreich eine „interessante Situation“ am Arbeitsmarkt, auf der einen Seite viele freie Arbeitsplätze und auf der anderen Seite viele arbeitslose Personen. „Die Frage ist, wie bekommt man das wieder zusammen“, setzt Felbermayr fort. Deswegen appelliert der Experte, nicht nur mit neuem AMS-Geld und Verschärfungen bei der Zuverdienstgrenze bei den Arbeitslosen ansetzen, sondern auch verschärfter bei den Firmen kontrollieren, die das AMS und Sozialleistungen ausnutzen würden.

„Man muss sich fragen, ob die Arbeitsmarktordnung passt“, sagt Felbermayr. Laut dem Experten müsse man arbeitslose Personen „fördern und fordern“, aber „auf beiden Seiten den Druck erhöhen“, das heißt auch bei den Arbeitgebern. Das WIFO wird deswegen Beratungen über Änderungen beim Arbeitslosen- und Notstandshilfesystem einbringen, da es vermutlich in den nächsten Jahren zu Lieferengpässe, Arbeitslosigkeit und Mitarbeitermangel führen könnte. Eine gute Nachricht gibt es auch: In den kommenden Jahren könne es zu „sehr ordentliche Lohnzuwächse“ in Österreich geben.

Quelle: Heute-Artikel