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Gastronomiebranche

Gastwirt lockt mit 11.000 Euro Gehalt: Gastronomie in der Krise!

(FOTO: iStock)

Die deutsche Gastronomiebranche steht vor einer beispiellosen Herausforderung: Ein Mangel an Arbeitskräften zwingt Gastwirte zu drastischen Maßnahmen. Ein Gastwirt aus Niedersachsen bietet nun ein Monatsgehalt von 11.000 Euro an, um dringend benötigte Mitarbeiter zu gewinnen. Doch trotz steigender Nachfrage und florierendem Geschäft bleibt der Arbeitskräftemangel ein drängendes Problem.

„11.000,00 Euro. Ab sofort!“ Mit diesem Slogan werben Philipp und Christine von Stumm, die Besitzer eines alten Holzhofs mit Restaurant, in dem Seminare und verschiedene Veranstaltungen abgehalten werden.

Die Arbeitsagentur meldete im Juni 33.160 offene Stellen in der Gastgewerbebranche. Die Dehoga, die Dachorganisation der Gastwirte, geht davon aus, dass doppelt so viele qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. In Deutschland fehlen mehr als 66.000 Köche, Küchenhilfen, Kellner und andere Servicekräfte. Aufgrund des Personalmangels führen Restaurants mehr freie Tage für die Mitarbeiter ein und kürzen ihre Speisekarten und/oder Arbeitszeiten.

Trotz des Personalmangels ist die Nachfrage hoch. Das Ifo-Institut kam kürzlich zu dem Schluss, dass die Gastronomiebranche in Deutschland im Aufschwung ist. In Großstädten wie München, Berlin, Hamburg, Stuttgart und Dresden sind die Umsätze jetzt deutlich besser als 2019. In Berlin sind die Umsätze beispielsweise etwa 60 Prozent höher als vor der Pandemie. In anderen Städten liegt das Wachstum zwischen 25 und 35 Prozent.

Trotz des florierenden Geschäfts wollen jedoch zu wenige Mitarbeiter in der Branche arbeiten. Viele verlassen die Branche und sehen sich langfristig nicht in der Gastronomie. ,,In einem Hotel hat die gesamte Küchenmannschaft innerhalb einer Woche gekündigt“, berichtet Sebastian Riesner von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Berlin. Dieser Fall aus dem Sommer 2022 ist beispielhaft für viele Unternehmen in der Branche.