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Mietpreisschock

Gemeindebau-Skandal: Mieten steigen bis zu 300€

(FOTO: Wikimedia/Herzi)
(FOTO: Wikimedia/Herzi)

Ab Oktober sollen in einigen Wiener Gemeindebauten die Mieten drastisch ansteigen. Die Mieter:innen wollen nun eine Sammelklage einbringen.

In den vergangenen Tagen bekamen viele Wiener:innen Post von der Stadt Wien. Der Briefinhalt war erschreckend: Betroffene sollen darüber informiert worden sein, dass die Mietkosten in ihren Gemeindebauten erheblich steigen, berichtet der „Kurier“. Ab Oktober sollen diese um mindestens 100 und in manchen Fällen sogar um 300 Euro erhöht werden. Aufgrund der extremen Teuerungswelle ist das für Viele eine unbezahlbare Summe.

Hintergrund der plötzlichen Mietpreis-Explosion sei der Ablauf der Wohnbauförderung. Noch ist unklar, wie viele Betroffene den Brief mit der extremen Teuerung erhalten haben. Eine Initiative wurde von diesen Personen ins Leben gerufen, die sich nun in der Facebook-Gruppe „Mietschock Wien“ versucht zu organisieren. Es soll sogar zu einer Sammelklage gegen die Stadt Wien kommen.

„Wir wussten von der Preiserhöhung nichts. Meine Tochter ist erst vor Kurzem in eine Wohnung gezogen. Da wurde ihr nichts von dieser Erhöhung gesagt. Sie soll nun als Alleinerzieherin etwa 200 Euro mehr im Monat bezahlen“, erzählt Martina K., eine der Initiatorinnen. Vor allem die Vereinbarungen stellen ein Problem dar, da in den bestehenden Mietverträgen derartig steigende Erhöhungen nicht angegeben sind.

Auf Anfrage des „Kuriers“ an Wiener Wohnen für eine Stellungnahme zu den Preissprüngen konnte noch nicht reagiert werden. In einem Telefongespräch hieß es, dass man die Sache erst selbst evaluieren muss. Wie viele Wiener von den horrenden Erhöhungen betroffen sind, ist derzeit noch unklar. Die Facebook-Gruppe zählte am Freitagabend bereits über 200 Mitglieder, die Zahl steigert sich fortlaufend.