Illegale Airbnb-Vermietung im Gemeindebau wird in Wien konsequent bestraft. Rund 100 Mieter verlieren ihre Wohnungen und müssen mit lebenslanger Sperre und Gewinnrückforderungen rechnen.
Wiener Gemeindebau zieht Konsequenzen
Gravierende Maßnahmen stehen für rund 100 Mieter von Gemeindewohnungen an, die über Jahre hinweg ihre Unterkünfte unerlaubt über Airbnb angeboten haben. Wiener Wohnen (städtische Hausverwaltung der Gemeindewohnungen) greift nun mit aller Härte durch: Die betroffenen Mietverhältnisse werden gekündigt, es wird eine dauerhafte Sperre für den Gemeindebau verhängt und die Stadt fordert die unrechtmäßig erwirtschafteten Gewinne zurück. In zwei besonders schwerwiegenden Fällen wurden bereits Kündigungen ausgesprochen.
Die illegale Vermietungspraxis erstreckte sich über eine Dekade (2012 bis 2022). Insgesamt 250 Mieter boten ihre Gemeindewohnungen unberechtigt auf der Vermietungsplattform an, wobei etwa 100 davon weit über gelegentliche Kurzzeitvermietungen hinausgingen. Das Vorgehen der Stadtverwaltung war umfassend und konsequent – von eigenen Recherchen über den Einsatz von Privatdetektiven bis hin zu einer Klage gegen Airbnb, die schließlich vor dem Obersten Gerichtshof entschieden wurde. Seit dem Urteil im Jahr 2022 muss die Plattform Angebote aus Wiener Gemeindewohnungen blockieren und Einnahmen offenlegen.
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Deutliche Stellungnahmen
„Für illegale Untervermietung im Gemeindebau gibt es in Wien keinen Platz. Der soziale Wohnbau mit der großen Errungenschaft, leistbares und sicheres Wohnen für die Wienerinnen und Wiener zu bieten, darf nicht von einigen wenigen zur Geschäftemacherei missbraucht werden“, sagt Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ). Wiener Wohnen-Direktorin, Karin Ramser ergänzt: „Die illegale Vermietung von Gemeindewohnungen ist kein Kavaliersdelikt. In unseren Mietverträgen und in unseren Publikationen weisen wir sehr deutlich auf das Untermietverbot hin. Daher führt in der Regel jede entgeltliche, unzulässige Untervermietung einer Gemeindewohnung zur Kündigung des Mietverhältnisses.“
Gestaffelte Konsequenzen
Die Konsequenzen treffen die Betroffenen mit unterschiedlicher Intensität. 70 Mieter haben ihre Wohnungen bereits von sich aus zurückgegeben. Sie müssen nicht nur mit einer lebenslangen Sperre für den Gemeindebau rechnen, sondern sehen sich auch mit der Rückforderung ihrer Airbnb-Einnahmen konfrontiert.
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Die verbleibenden 30 Personen erhielten Verwarnungen mit der Aufforderung, ihre Wohnungen aufzugeben, sofern kein dringendes Wohnbedürfnis nachgewiesen werden kann.
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