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Sexuelle Übergriffe

Gerichtsurteil: Wiener DJ bekommt drastisch längere Haftstrafe

Verhaftung Urteil Gericht Polizei
(Foto: iStockphoto)

Ein Wiener Techno-DJ muss nun 36 Monate statt der ursprünglichen zehn in Haft. Eine Berufung führte zur drastischen Erhöhung der Strafe.

Ein bekannter Techno-DJ aus Wien sieht sich nun mit einer deutlich längeren Haftstrafe konfrontiert, als ursprünglich verhängt. Nachdem die Staatsanwaltschaft Berufung gegen das erste Urteil eingelegt hatte, entschied das Oberlandesgericht, die Strafe von zehn auf 36 Monate zu erhöhen.

Die Vorwürfe gegen den DJ kamen durch die Social-Media-Kampagne #TechnoMeToo ans Licht, in der mehrere Frauen über sexuelle Übergriffe in der Partyszene berichteten. Eine 24-jährige Frau beschuldigte den DJ, sie in einer Toilettenkabine vergewaltigt zu haben. Weitere Ermittlungen brachten zusätzliche Vorfälle ans Tageslicht, bei denen der DJ Frauen gegen ihren Willen geküsst und begrapscht haben soll.

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Vor Gericht bestritt der DJ zunächst alle Anschuldigungen und bezeichnete das Opfer als Lügnerin, indem er behauptete, alle Handlungen seien einvernehmlich erfolgt. Er vermutete sogar, dass die Frau Rache an ihm nehmen wolle. Doch während der Verhandlung, nach der Aussage des Opfers, gestand er schließlich seine Taten.

Erhöhte Strafe

Im Oktober des letzten Jahres wurde er ursprünglich zu einer Haftstrafe von 32 Monaten verurteilt, von denen zehn Monate ohne Bewährung zu verbüßen waren, während der Rest zur Bewährung ausgesetzt wurde. Die Staatsanwaltschaft legte jedoch Berufung ein, was zu einer Verschärfung der Strafe führte. Das Oberlandesgericht begründete die erhöhte Strafe damit, dass der DJ zunächst jede Verantwortung von sich wies und das Opfer diffamierte.

Sein spätes Geständnis wurde daher nicht mehr als mildernder Umstand angesehen, was dazu führte, dass die Strafe mehr als verdreifacht wurde.

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