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TRAGISCH

Geschlagen & missbraucht: Serbe wird im Gefängnis brutal ermordet

GEFAENGNIS
Symbolbild (FOTO: iStock)

Anfang Februar 2024 ereignete sich in der serbischen Haftanstalt „Padinska Skela“ ein tragischer Vorfall, bei dem der 74-jährige S.B. gewaltsam zu Tode kam. Die Hauptverdächtigen, Srecko S. (20), Sasa S. (21) und Dalibor P. (21), die zuvor die Zelle mit dem Verstorbenen geteilt hatten, stehen unter dem Verdacht, S.B. schwer misshandelt und getötet zu haben. Die Untersuchungen und Anklagen im Zusammenhang mit dem Vorfall sind im Gange und könnten weitreichende Auswirkungen auf die Gefängnisverwaltung und die Rechte der Inhaftierten haben.

Anfang Februar 2024 informierte die höhere Staatsanwaltschaft in Belgrad über den Tod des 74-jährigen S.B. in der Haftanstalt „Padinska Skela“. Nach einer angeordneten Autopsie und Toxikologie wurde am 8. März bestätigt, dass S.B. einen gewaltsamen Tod erlitten hatte.

Die Hauptverdächtigen, Srecko S. (20), Sasa S. (21) und Dalibor P. (21), wurden daraufhin verhaftet und am 14. März vernommen. Während sich Srecko S. durch Schweigen verteidigte, legten die anderen beiden Verdächtigen ihre Verteidigung dar.

Laut der Untersuchungsanordnung wird den Verdächtigen vorgeworfen, S.B. von Mitte Jänner bis zum 4. Februar 2024 durch rücksichtsloses gewalttätiges Verhalten das Leben genommen zu haben. Es wird angenommen, dass sie S.B. täglich psychisch, physisch und sexuell misshandelt haben, nachdem sein Geld, mit dem er in der Gefängniskantine Lebensmittel für die Verdächtigen gekauft hatte, verschwunden war.

Die Misshandlungen sollen so weit gegangen sein, dass S.B. gezwungen wurde, seinen eigenen Urin zu trinken und dass ihm die Zunge mit einem Handtuch aus dem Mund gezogen wurde, um zu verhindern, dass er sich bei den Kommandanten über die Misshandlungen und Demütigungen beschwerte.

Obduktion

Am 3. Februar wurde S.B. ärztlich untersucht, meldete aber aus Angst nicht die Misshandlungen, die er erlitten hatte. Am nächsten Tag verschlechterte sich sein Gesundheitszustand erheblich und er starb an den Folgen seiner Verletzungen und des großen Blutverlusts.

Die Untersuchung befindet sich derzeit in der Phase der Zeugenbefragung und Beweissammlung. Alle Verdächtigen sowie der Geschädigte verbüßten Gefängnisstrafen wegen begangener Vergehen.

Nach dem tragischen Vorfall wurde der Direktor des Gefängnisses entlassen. Die Auswirkungen des Vorfalls auf die Gefängnisverwaltung und die Rechte der Inhaftierten werden derzeit untersucht und könnten politische Konsequenzen haben.