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13-Jährige in Favoriten vergewaltigt – Sie will aus Wien weg

MAEDCHEN_MISSBRAUCH
Symbolbild (FOTO: iStock)

Ein 13-jähriges Mädchen wurde Opfer eines abscheulichen Verbrechens, das Wien-Favoriten in Schock versetzt hat. Eine Gruppe von 20 bis 30 Jugendlichen hat das Mädchen über mehrere Monate hinweg sexuell missbraucht. Nun sehnt sich die junge Wienerin nach einem Neuanfang, weit weg von der Stadt, die ihr so viel Leid gebracht hat.

Die Mutter des Mädchens erfuhr von den schrecklichen Ereignissen durch einen Bekannten ihrer Tochter. Dieser hatte Videos des Missbrauchs gesehen. „Dinge, die man sich nicht vorstellen kann! Wenn man das hört, denkt man im ersten Moment, ich träume schlecht, ich wache gleich auf. Das möchte keine Mutter hören, keine Tochter möchte solche Details erzählen. Mein ganzer Körper hat zu zittern angefangen, mir ist schwindelig gewesen und ich war fassungslos“, offenbarte sie in einem Interview mit dem ORF.

Nachdem sie von den Vorfällen erfahren hatte, suchte sie das Gespräch mit ihrer Tochter. „Dann habe ich mich versucht zu fassen, weil mir klar war: ‚Wenn ich jetzt meine Tochter anspreche, werde ich ziemlich sicher schlimme Dinge erfahren.‘ Ich habe versucht, für meine gesamte Familie die Fassung zu halten.“

Auswirkungen auf Familie

Die Auswirkungen des Missbrauchs auf die Familie sind verheerend. „Es ist psychisch gesehen ohnehin schon ein absolutes Martyrium – für uns alle. Ich habe die erste Seite mit dem Einverständnis meiner Tochter gelesen und habe nach der halben Seite aufgehört zu lesen“, erzählt die Mutter. „Diese Bilder kriegst du als Mutter nie wieder aus dem Kopf. Ich kann gar nicht erahnen, welche Bilder meine Tochter im Kopf haben muss.“

In der ORF-Sendung „Thema“ sprach die Mutter offen über ihre Ängste und Sorgen. „Wir leben in Angst! Unser Lebensmittelpunkt muss ein anderer werden. Wir planen einen Neuanfang in jeglicher Hinsicht. Sie kann keinen Schritt alleine nach draußen machen und das mit 13 Jahren.“ Sie fügt hinzu: „Es ist die Hölle. (…) Wir wissen nicht, was denen (Anm. den Tatverdächtigen) einfällt, was den Familienangehörigen, den Freunden einfällt. Das kann keiner wissen. Da ist ständiges Aufpassen nötig. Man kann nicht mehr frei leben.“

Neuanfang

Um der Familie bei ihrem Neuanfang zu helfen, hat der Anwalt des Mädchens, Sascha Flatz, eine Spendenaktion auf der Plattform gofundme.com ins Leben gerufen. Der Spendenaufruf „Einfach mal raus!“ wurde erst vor wenigen Tagen gestartet und hat bereits über 14.000 Euro eingebracht. Über 400 Menschen haben bereits gespendet, und das Spendenziel von 15.000 Euro dürfte bald erreicht sein.

Das Opfer träumt davon, an einem einsamen Strand eine Sandburg zu bauen – ein Symbol für Sicherheit und Geborgenheit, das sie in ihrer Heimatstadt Wien verloren hat. Mit der Unterstützung der Spender soll dieser Traum Wirklichkeit werden und dem Mädchen helfen, die traumatischen Ereignisse zu verarbeiten.