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KOSOVO

Grenell kritisiert Kurti: Kosovo ignoriert rote Linien

(FOTO: EPA-EFE/CLEMENS BILAN)

Die jüngsten Entwicklungen in den Beziehungen zwischen Belgrad und Pristina werfen ein Schlaglicht auf die wachsende Kluft zwischen den beiden Hauptakteuren. Richard Grenell, ehemaliger Sondergesandter der Vereinigten Staaten für den Dialog zwischen den beiden Städten, kritisierte heute den kosovarischen Premierminister Albin Kurti für seine Reaktion auf die Forderungen der US-Administration von Präsident Joseph Biden und der Europäischen Union zur Beruhigung der Krise.

Grenell erinnerte in einem Tweet daran, dass „Joe Biden und die Europäer letzte Woche eine rote Linie gezogen haben“. Sie forderten, dass Albin Kurti die Spannungen sofort abbauen und Neuwahlen einleiten solle. Doch anstatt auf diese Forderungen einzugehen, habe Kurti mit einer „ausgestreckten Mittelfinger“-Geste geantwortet und die Situation weiter eskaliert, so Grenell.

Die heutigen Ereignisse in Nord-Mitrovica (Kosovo) unterstreichen diese Einschätzung. Kosovarische Spezialkräfte zielten bei der Verhaftung eines Serben mit ihren Langwaffen auf unbeteiligte Passanten. Laut Grenell ist dies ein weiterer Beweis dafür, dass Länder Joe Biden nicht respektieren und rote Linien überschreiten.

Die angespannte Lage in Bosnjacka Mahala verdeutlicht die Brisanz der Situation: Kosovarische Polizeikräfte zerstörten Kameras und zogen sich zurück, während in K. Mitrovica ein weiterer Serbe verhaftet wurde. Als Reaktion darauf gingen Bürger auf die Straßen und es kam zum Einsatz von Tränengas.

Albin Kurti traf sich zudem mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell und präsentierte einen fünfpunktigen Vorschlag zur Deeskalation der Lage. Doch dieser Vorschlag wurde als beschämend kritisiert.

Die aktuellen Ereignisse zeigen die Dringlichkeit und die Herausforderungen, denen sich die internationale Gemeinschaft bei der Vermittlung zwischen Belgrad und Pristina gegenübersieht.

Es bleibt abzuwarten, ob die Bemühungen von Joe Biden und der Europäischen Union, den Dialog wieder in Gang zu bringen, Erfolg haben werden, oder ob die Eskalation weiterhin zunimmt. Es ist jedoch klar, dass eine Lösung für die Krise dringend benötigt wird, um Stabilität und Frieden in der Region zu gewährleisten.