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ESKALATION

Gewaltausbrüche: EU droht Kosovo und Serbien mit Konsequenzen

Kosovo Konflikt
(Foto: EPA/Georgi Licovski)

Angesichts der jüngsten Gewalt im Norden des Kosovo droht die Europäische Union der kosovarischen und der serbischen Regierung mit Konsequenzen, sollten sie die Spannungen nicht deeskalieren. In einer Erklärung aus Brüssel wird vor „negativen Folgen“ gewarnt, ohne jedoch konkrete Maßnahmen zu nennen. Eine mögliche Reaktion könnte die Reduzierung der finanziellen Unterstützung für beide Länder als EU-Beitrittskandidaten oder eine Einschränkung der Zusammenarbeit sein.

In der Erklärung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell heißt es, dass die Gewalt hätte vermieden werden können und zukünftig vermieden werden muss. Kosovo und Serbien werden aufgefordert, sofort und bedingungslos Maßnahmen zur Deeskalation zu ergreifen und auf spaltende Rhetorik sowie unkoordinierte Maßnahmen zu verzichten. Des Weiteren sollten Neuwahlen in den betroffenen nordkosovarischen Gemeinden abgehalten und die Gründung eines Verbands der Kommunen mit serbischer Mehrheit vorangetrieben werden.

30 Soldaten & 50 Serben verletzt

Die April-Kommunalwahlen wurden von den Serben boykottiert, woraufhin am Montag gewaltsame Proteste gegen Bürgermeister, die von albanischen Parteien unterstützt wurden, ausbrachen. Militante Serben griffen NATO-Friedenstruppen mit Brandsätzen und Steinen an, woraufhin die Soldaten Tränengas und Blendgranaten einsetzten. Bei den Zusammenstößen wurden 30 italienische und ungarische Soldaten sowie mehr als 50 Serben verletzt.