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PROGNOSE

AMS warnt: Diese Mitarbeiter verlieren ihre Arbeitsplätze

AMS Jobs
(FOTO: iStockphoto/Angelina Cecchetto)

Der Fachkräftemangel in Österreich erreicht ein bisher ungekanntes Ausmaß. Gleichzeitig steigen sowohl die Anzahl offener Stellen als auch die Arbeitslosenzahlen. Laut AMS-Chef Johannes Kopf wird sich dieser Trend voraussichtlich fortsetzen. Im Gespräch mit der APA betonte Kopf, dass trotz eines wachsenden Angebots an Arbeitskräften keine baldige Entspannung in Sicht sei. Er sieht Potenzial in der Zuwanderung sowie der Frauenarbeitslosigkeit, um dem Mangel entgegenzuwirken.

Kopf beobachtet, dass der Arbeitsmarkt trotz der schwächelnden Wirtschaft erstaunlich robust ist, was dem Fachkräftemangel geschuldet ist. Arbeitgeber sind bemüht, ihr Personal zu halten, was die Situation von 2015 und 2016 unterscheidet. Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, rät Kopf den Arbeitgebern, ihr Stellenangebot attraktiver zu gestalten und einen flexiblen, kreativen Ansatz im Rekrutierungsprozess zu wählen. Dabei sollten keine Bevölkerungsgruppen ausgeschlossen werden, insbesondere ältere Personen, Migranten und Frauen.

Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich rasant, wobei die langfristigen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt schwer abzuschätzen sind. Kopf betont, dass „generative KI“ – Computerprogramme, die neue Ideen und Lösungen entwickeln können – vor allem Arbeitskräfte mit mittlerer bis höherer Qualifikation und Routinetätigkeiten betreffen wird. KI wird voraussichtlich in Bereichen wie Bürotätigkeit, Textproduktion und Recht eingesetzt, was zu einem Wegfall von Arbeitsplätzen führen könnte. Allerdings erwartet der AMS-Chef, dass durch Innovation und Wirtschaftswachstum neue Jobs entstehen werden.

In Bezug auf die Arbeitsmarktintegration von Vertriebenen aus der Ukraine sieht Kopf noch Verbesserungspotenzial. Obwohl der erleichterte Zugang zum Arbeitsmarkt seit April ein wichtiger Schritt ist, verläuft die Integration weiterhin schleppend. Laut einer Analyse des Wiener Instituts für Wirtschaftsforschung (wiiw) arbeiten ukrainische Vertriebene in Österreich hauptsächlich im Niedriglohnsektor. Höherqualifizierte Ukrainer profitieren zwar weniger davon, jedoch können sie gleichzeitig Weiterbildungsmaßnahmen in Anspruch nehmen.

Sonderbudget

Kopf spricht sich für ein Sonderbudget aus, um Ukrainer im Integrationsprozess zu unterstützen. Auf EU-Ebene laufen bereits Gespräche über mögliche Maßnahmen. Die Arbeitslosenzahlen werden laut Kopf in diesem Jahr voraussichtlich leicht ansteigen. Laut einer Arbeitsmarkt-Prognose des Forschungsinstituts Synthesis für das AMS wird die Arbeitslosigkeit 2023 im Jahresschnitt um etwa 6.700 zunehmen, wobei Männer stärker betroffen sein werden. Besonders hart getroffen hat es bereits jetzt Ukrainer: Von den 9.000 zusätzlichen Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern im Mai 2023 waren 4.400 ukrainische Staatsangehörige. Dennoch sollte sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit mit dem erwarteten Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr wieder verlangsamen.