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SCHENGEN ZONE

Grenzübergang: Bosnische Reisende empört über unwürdige Durchsuchung

(FOTO: iStock/ BrasilNut1, Marcos Assis)

Nach dem 1. Jänner 2023 trat die Republik Kroatien der Schengen-Zone bei, die ihre Binnengrenzen zu den Ländern der Europäischen Union abschaffte. Gerade deshalb erwarten Reisende, die aus Drittstaaten nach Kroatien und in andere europäische Länder reisen, verstärkte Kontrollen an der Grenze.

In Medienberichten fanden sich viele Reisende, die berichteten, dass sie beim Überqueren von Grenzübergängen Unannehmlichkeiten hatten. Folgende Situation fanden die Reisenden aus Bosnien am Grenzübergang Gradiska in Kroatien vor, die am 25. Jänner nach Wien fuhren.

„Wir haben zum ersten Mal die Grenze überquert, da unser Nachbarland in Schengen ist. Kurz zusammengefasst sah es so aus. ‚Guten Tag, Guten Tag. Wohin fahren Sie? Nach Wien. Arbeiten Sie da? Nein, wir reisen touristisch. Bleiben Sie eine Weile beiseite, bis ein Kollege kommt.‘ sagte der Grenzbeamte. Nach ein paar Minuten kam ein Kollege. ‚Schönen Tag. Führen Sie Fleisch und Fleischprodukte mit sich? Nein. Milch und Milchprodukte? Keine Alkoholzigaretten? Nein. Früchte, Gemüse? Nein. Sie haben wirklich nichts? Nein. Wir bringen nur ein paar Snacks, Wasser, persönliche Gegenstände mit und das war’s‘ antwortete ich.“, beschrieb der Reisende und fuhr fort:

„Mit hochgezogenen, erstaunten Augenbrauen forderte er uns auf, auf einen Kollegen zu warten. Wir warteten bis der Beamte kam. Er sagte mir ‚Bitte, steigen Sie aus dem Auto und öffnen Sie den Kofferraum. Öffnen sie die Koffer und nehmen Sie dann die Sachen raus‘. Er schaute zu detailliert und suchte etwas. Mein Junge fragte, ob der Mann nach Drogen suchen würde. Danach schaute er auch unter den Sitz nach und sprach dann die Kinder an: ‚Habt ihr Strudel mit? Das habt ihr bestimmt, ihr seid Bosnier und eure Mutter macht euch sicher Strudel.‘ Meine Tochter sagte, dass Mama keine Strudel mache, weil es die Oma macht. Der Zollbeamte schaute weiterhin unsere Taschen an, das Fach vor dem Beifahrer, alles unter dem Fahrersitz usw. Am Ende fand er nichts, außer dass er uns etwa 15 Minuten lang durchsuchte und uns mit der Bemerkung ‚dass Bosnier immer Strudel mithaben müssen‘ ziemlich beleidigte“, erzählte der empörte Mitglied dieser Familie, wie Krajina.ba berichtet.

„Bosnier haben schon früher die Schengen-Grenze überschritten und nie hat uns jemand auf diese Weise durchsucht, vor allem nicht so verzweifelt nach einem Sandwich und Strudel. Vielleicht sollten wir es ein andermal mitnehmen und ihm zu essen geben, weil er sicherlich noch nie in seinem Leben einen so guten Strudel gegessen hat“, schloss diese Familie ihre Geschichte.