In Wien sollte heute eine Großdemonstration mit etwa 30.000 Teilnehmern gegen die stockenden Kollektivvertragsverhandlungen im öffentlichen Dienst stattfinden. Kurz vor der geplanten Aktion kam jedoch eine überraschende Wende: Die Demonstration wurde abgesagt, da die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen wurden. Laut den Gewerkschaften handelt es sich um einen „fairen Abschluss“, auch wenn detaillierte Informationen zunächst ausblieben.
Ab dem 1. Jänner 2025 werden die Gehälter im öffentlichen Dienst durchschnittlich um 3,5 Prozent erhöht, wie August Wöginger, der Bundesobmann des Österreichischen Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbundes (ÖAAB), bestätigte. Diese Anpassung wird als „fair und gerecht“ bewertet. Eine weitere Steigerung wurde bereits für das Jahr 2026 vereinbart: Die Gehälter sollen dann um 0,3 Prozent mehr als die rollierende Inflation ansteigen. Die neue Vereinbarung berücksichtigt eine soziale Staffelung, indem sie ein Minimum von 82,40 Euro und ein Maximum von 437,80 Euro pro Monat gewährleistet. Dies soll insbesondere niedrigere Einkommen relativ stärker entlasten.
Anerkennung der Leistungen
Der öffentliche Dienst wird in Österreich hoch geschätzt, da er eine fundamentale Stütze der Gesellschaft darstellt. Werner Kogler, Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, betonte die Notwendigkeit, den öffentlichen Dienst attraktiv zu gestalten, um mit der Privatwirtschaft konkurrieren zu können. Eine angemessene und attraktive Vergütung sei hierfür essenziell.
Verglichen mit dem Vorjahr fallen die diesjährigen Erhöhungen moderater aus. Im vergangenen Jahr lagen die Anpassungen zwischen 9,15 und 9,71 Prozent, wobei ein Mindestbetrag von 192 Euro garantiert wurde. Von diesem Beschluss waren über 227.000 Bundesbedienstete und Landeslehrer direkt betroffen, sowie weitere 317.000 Bedienstete der Länder und Gemeinden indirekt.
Zeitgleich zu den Verhandlungen im öffentlichen Dienst gab es auch Fortschritte in der Sozialwirtschaft. Hier haben die Sozialpartner eine Erhöhung um vier Prozent vereinbart, von der über 110.000 Beschäftigte in über 100 Berufsgruppen profitieren werden.
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