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Naturphänomen

Grüne See in der Steiermark komplett ohne Wasser!

Grüner See Steiermark
FOTO: iStock/egal

Der Grüne See in der Steiermark, einst ein Touristenmagnet, ist erstmals seit 60 Jahren komplett ausgetrocknet. Ein Naturphänomen sorgt für Aufsehen.

Im Jahr 2014 erlangte der Grüne See in der Steiermark weltweite Aufmerksamkeit, als der Schauspieler Ashton Kutcher ein Bild von dessen Unterwasserwelt auf sozialen Medien teilte und es als „real life Atlantis“ betitelte. Dieser Beitrag erreichte schnell über 80.000 Likes. In demselben Jahr wurde der See in der ORF-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ als schönster verborgener Ort Österreichs ausgezeichnet, was im Folgejahr einen Touristenansturm aus aller Welt auslöste.

Der Grüne See ist berühmt für sein eiskaltes, kristallklares Wasser, das im Frühling durch die Schneeschmelze von den umliegenden Bergen gespeist wird. Die Sicht unter Wasser kann bis zu 50 Meter betragen, wodurch Parkbänke, Brücken und Wanderwege deutlich sichtbar bleiben. Das Wasser wirkt durch die überfluteten Wiesen am Ufer smaragdgrün, da das klare Wasser die roten Lichtanteile absorbiert und daher blau-grünlich erscheint. Zusätzlich reflektiert der feine Kalk im Wasser und am Boden überwiegend die blaugrünen Lichtanteile.

Wasserstand und Trockenheit

Der Wasserstand des Sees variiert stark mit den Jahreszeiten. Im Frühsommer erreicht er seine maximale Tiefe von bis zu 10 Metern. Zwischen Herbst und Frühling, bis die Schneeschmelze beginnt, sinkt der Wasserpegel, und der See trocknet fast vollständig aus. In diesem Jahr jedoch ist der See komplett ausgetrocknet, was laut Hubert Zinner, Bürgermeister von Tragöß-St. Katharein, in den letzten 60 Jahren nicht vorgekommen ist.

Die Trockenheit des Grünen Sees ist auf den fehlenden Niederschlag im vergangenen Winter zurückzuführen. „Wenn der Niederschlag bei einem Schmelzwassersee fehlt, vor allem auf den Bergen, dann gibt es eben kein Wasser. Das hat nichts mit Umweltproblemen zu tun, sondern ist einfach niederschlagsbedingt“, erklärte Zinner in einem Interview mit der Kleinen Zeitung. Im Herbst war der Wasserstand ungewöhnlich hoch, doch ob und wie schnell sich der See dieses Jahr wieder füllen wird, bleibt unklar. Vollständig trocken wird er jedoch nicht bleiben, auch wenn ohne signifikante Niederschläge seine Ausdehnung begrenzt bleibt.

Selbst wenn der See wieder Wasser führt, ist dies ein ständiger Zyklus des Kommens und Gehens: „Es gibt einen Zufluss vom Berg, aber dieser versickert nach einiger Zeit im Grundwasser. Wenn dann nichts mehr nachkommt, leert sich der See.“