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BALKANROUTE

Horror-Flüchtlingslager: „Situation in Bosnien wird eskalieren“ (VIDEO)

Foto: Ben Owen-Browne (SOS Balkanroute)

Ein schockierendes Video aus der bosnischen Stadt Velika Kladuša sorgt nun für Aufsehen. 

Das Video wurde von der österreichischen Initiative SOS Balkanroute online gestellt und zeigt die bosnische Flüchtlingshelferin Zehida, wie sie die Lage in den dortigen wilden Camps ausführlich beschreibt. „Sie werden Zeuge einer humanitären Katastrophe“, kündigt Zehida an und zeigt, wie Menschen in der Kälte und im Schnee – ohne Strom, Heizung, Wasser – leben müssen.

Kein Schutz vor Corona
Abgesehen vom Zustand und der nicht vorhandenen Versorgung des sogenannten „Camps“, warnt die Helferin: „Wenn hier nicht gehandelt wird, kommt es bald zur Eskalation und zu einer Katastrophe, die man nicht so leicht in den Griff bekommen wird“. Bei dem im Video gezeigten Ort handelt es sich um die Lagerhalle des einstigen, im ehemaligen Jugoslawien bekannten landwirtschaftlichen Unternehmen „Agrokomerc“.

Personen nirgendwo erfasst
„Es handelt sich alleine in dem gezeigten Camp um 100 bis 120 Menschen. Es gibt mehrere solcher Camps und diese Menschen werden nirgendwo erfasst. Als würde das Problem und diese Menschen gar nicht existieren“, beklagt sich Zehida im Video und erklärt, dass diese Personen keinen Platz in den überfüllten offiziellen Camps in Nordwestbosnien gefunden haben.

„Was bringt euch die Quarantäne?“
Das Video ist eigentlich ein Appell der Flüchtlingshelferin, die den Staat und die „dafür zuständigen Organisationen“ und Funktionsträger zum dringenden Handeln aufruft. „Wir tun was wir können als ehrenamtliche Flüchtlingshelfer, aber wir können den Staat und die Organisationen, die dafür bezahlt sind, nicht ersetzen“, so Zehida. 

Unterstützung und Hilfe aus Österreich
Da sich für diese Camps niemand zuständig fühlt bzw. auch nicht mal eine minimale Versorgung vorhanden ist, hängen die Menschen ausschließlich von der Hilfe ehrenamtlicher HelferInnen wie Zehida ab. Unterstützung bekommen Zehida und andere FlüchtlingshelferInnen in Bosnien vor allem aus Österreich von der Initative „SOS Balkanroute“, dem österreichischen Humanitäter Georg Jachan (Pfarre Gföhl) sowie der Adriatic Group aus Wien.