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„NICHT SO STRENG“

Hotels trotz hartem Lockdown für Touristen geöffnet

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Eigentlich ist der Hotelbetrieb bis auf wenige Ausnahmen derzeit nicht erlaubt. Viele Hotels haben aber trotz hartem Lockdown offen und sogar Touristen als Gäste!

Die Covid-19-Maßnahmenverordnung ist klar: Die Hotellerie ist im harten Lockdown zu. Nur unter sehr eingeschränkten Maßnahmen dürfen Personen trotzdem im Hotel übernachten, etwa aus beruflichen Gründen. Doch viele Gaststätten scheinen die Verordnung gekonnt zu ignorieren: Einige Betriebe bieten trotz Verbot Privatübernachtungen an. Vor allem in Tirol waren viele Hotels dabei, die für Urlauber geöffnet haben, wie eine KOSMO-Recherche ergab.

Trotz mehr als 6.000 Corona-Toten und dem mittlerweile dritten Voll-Lockdown sind Österreichs Schilifte seit Weihnachten im Vollbetrieb. Die Regierung argumentierte die Öffnung damit, dass Sport an der frischen Luft zu begrüßen sei und laut Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer seien ohnehin „nur Tagesgäste“ zum Schifahren gekommen, also nicht zum Übernachten. Doch wie eine Recherche der KOSMO-Redaktion ergab, hatten viele Hotels in den letzten Wochen auch Privatgäste, die nicht geschäftlich im Hotel waren.

„Wir sind nicht streng“
Doch wie ist das möglich? Viele Hoteliers möchten gar nicht so genau den Nächtigungsgrund wissen, bzw. geben gleich „Tipps“, wie man trotzdem ein Zimmer buchen kann: „Uns reicht ein Zettel, auf dem steht, dass Sie beruflich in unserem Hotel sind. Alles kein Problem, wir sind da nicht sehr streng“, kommentierte etwa ein Drei-Sterne-Betrieb in Seefeld. Und auch Fälle aus anderen Bundesländern wurden bekannt, wo mitten im Lockdown einfach Urlaub gemacht wurde. Etwa in Salzburg und Kärnten. Einer unserer Kollegen versuchte ebenfalls „sein Glück“ und rief bei einem Betrieb an. Er bekam folgende Auskunft:

Hotelbetreiber sind keine „Detektive“
Laut Statistik Austria haben in Salzburg im November 21.200 Gäste in Hotels übernachtet. Im Pinzgau war nach Angaben der Plattform AirDNA die Hälfte aller Airbnbs belegt. Der Spartenobmann in der Salzburger Wirtschaftskammer Albert Ebner argumentiert die zahlreichen Nächtigungen damit, dass Hotelbetreiber die Gründe nur eingeschränkt kontrollieren können: „Das ist grundsätzlich Datenschutz.“ Man könne nicht Detektiv spielen. Er appelliert daher an die Eigenverantwortung der Gäste.

Auch in Kärnten fanden sich mehrere schwarze Schafe. Die Plattform Openhotels listet derzeit 96 offene Tourismusbetriebe auf, auch über Buchungssysteme wie Booking.com wird man bei der Suche nach einer Unterkunft fündig, wie ORF Kärnten berichtete.

Bis zu 36.000 Euro Strafe
Dabei sind die Strafen für Verstöße sowohl für die buchenden Gäste, als auch für die Betriebe durchaus hoch! Hotelbetreibern drohen bis zu 36.000 Euro und Gästen bis zu 3.600 Euro Strafe. Laut der Bezirkshauptmannschaft ist die Polizei für die Kontrollen zuständig.

Quellen und Links: