Start News Panorama
Körperverletzung

Hygieneskandal in BKS-Käserei: Schwere Vorwürfe gegen Inhaber

(FOTO: iStockphoto/istetiana, Illustration)
(FOTO: iStockphoto/istetiana, Illustration)

Ein Hygieneskandal erschüttert eine Käserei in Gloggnitz, Österreich. Dem Inhaber werden schwere Vorwürfe gemacht, darunter fahrlässige Tötung und Körperverletzung. Während das Unternehmen bereits Insolvenz anmelden musste, stellt sich die Frage nach den Konsequenzen und der Bedeutung angemessener Hygienestandards in der Lebensmittelproduktion.

Ein schwerwiegender Hygieneskandal hat eine Käserei im österreichischen Gloggnitz erschüttert. Dem Inhaber des Unternehmens werden von der Staatsanwaltschaft gravierende Vorwürfe gemacht. „Vorgeworfen wird dem Mann laut Behördensprecher Erich Habitzl fünffache grob fahrlässige Tötung, dreifache grob fahrlässige schwere Körperverletzung sowie grob fahrlässige Körperverletzung in drei Fällen. Der Beschuldigte bestritt die Vorwürfe bisher.“

Listerien im Käse

Das Unternehmen geriet zunächst im September 2022 in die Schlagzeilen, als es im Zusammenhang mit dem Auftreten von Listerien bekannt wurde. Ein Rückruf für Kajmak, Trinkjoghurt und Frischkäse aus dem Unternehmen erfolgte. Es wurde gemeldet, dass auch Clusteranalysen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) routinemäßig durchgeführt wurden. Diese Analysen hatten ergeben, dass acht seit 2020 aufgetretene Erkrankungen auf einen identen Listerienstamm zurückzuführen sind. Das Unternehmen galt als mögliche Quelle für die Verbreitung der Listerien, doch der Inhaber wies einen solchen Zusammenhang stets zurück.

Hygienebestimmungen

Die Staatsanwaltschaft argumentiert jedoch, dass der Beschuldigte erforderliche Hygienebestimmungen nicht eingehalten habe. Er hätte auch vom Lebensmittelinspektor aufgetragene Mängelbehebungen nicht durchgeführt, was mit finanziellen Gründen zu tun haben könnte. Des Weiteren wird dem Firmeninhaber vorgeworfen, Gerätschaften nicht in Stand gehalten zu haben.

Todes- und Erkrankungsfälle

Im Rahmen des Strafantrags wurde im Frühjahr ein Sachverständiger von der Staatsanwaltschaft bestellt, um zu prüfen, ob die Todes- und Erkrankungsfälle im Zusammenhang mit den Produkten des Unternehmens standen. „Zum Inhalt des Gutachtens gab es von Habitzl am Donnerstag zur APA keine Auskunft.“

Die Käserei Gloggnitz GmbH schlitterte Ende des Vorjahres in die Insolvenz und ein Konkursverfahren war die Folge. Laut „Wirtschaftscompass“ wurde mit Beschluss vom 12. April letztlich die endgültige Schließung des Unternehmens angeordnet. Momentan gilt die Unschuldsvermutung.

Dr. Davorka ČEOVIĆ
Dr. Davorka ČEOVIĆ
Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.