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KOMMENTAR

In Israel abgeschafft: Braucht Österreich noch den Grünen Pass?

(FOTOS: iStockphotos, YouTube-Screenshot)

Der Grüne Pass oder sog. Covid-Pässe gehören in einigen Ländern Europas, aber auch der Welt, die die Pandemie weiterhin offen, frei und fast ohne Einschränkungen bekämpfen, langsam der Vergangenheit an. Allerdings nicht so in Österreich.

Dass Österreich nicht zu der Gruppe der Länder gehört, die langsam zur Normalität und zu Öffnungen zurückkehren, zeigt die Tatsache, dass das Land der europäischer Vorreiter bei der Einführung einer Impfpflicht ist, deren Sinn manche Virologen zum jetzigen Zeitpunkt der Pandemie gar nicht mehr sehen. Die Pflicht zur Impfung der gesamten Bevölkerung über 18 Jahren führt dazu, dass wir uns die Frage stellen müssen, welchen Zweck die weitere Verwendung des Grünen Passes hat?

Ein lebens- und überlebensnotwendiges Mittel – so lässt sich der Grüne Pass am kürzesten beschreiben, der für die Menschen in Österreich in den letzten Monaten zu einer Quelle der Freiheit, aber auch aller Einschränkungen geworden ist. Der Hauptzweck dieses Dokuments bestand darin, die Ausbreitung des Virus zu verhindern, indem Personen, die nicht getestet, geimpft oder genesen waren, daran gehindert wurden, bestimmte Einrichtungen zu betreten oder bestimmte Dienstleistungen zu nutzen. In den ersten Monaten seiner Einführung war der Grüne Pass zwar zielführend, doch mit der Einführung zunehmender Restriktionen ist die Funktion dieses Dokuments fast verblasst.

Gesundheitsschutz oder Gesetzesbruch?
„Können wir Menschen zwingen, sich impfen zu lassen?“ Nein!“, sagte Hagai Levine, Epidemiologe an der Hebräischen Universität Jerusalem, und sprach sich für die Abschaffung von Covid-Pässen in Israel aus. Diese Aussage hat sich im Alltag der österreichischen Bevölkerung wirklich bewahrheitet – wer sich impfen lassen wollte, wurde geimpft, wer nicht wollte, wurde nicht geimpft, wollte aber die Freiheit zurück und fing in manchen Fällen an, strafbare Handlungen zu begehen und die ‚grünen Bescheinigungen‘ zu fälschen. Abgesehen davon, dass sie sich selbst schadeten, sich eines Delikts schuldig machten, bewegen sich Personen frei die sich nicht frei bewegen „sollten“, und verbreiten so möglicherweise das Virus, was wiederum dafür spricht, dass die Funktion des Grünen Passes nicht vollständig umgesetzt wurde.

Nachdem die Impfpflicht nun bestätigt wurde und ab Mitte März auch Bußgeldern verteilt werden, stellt sich die Frage, warum die Wienerinnen und Wiener noch einen Grünen Pass brauchen, um auf ein Steak und ein Glas Wein zu gehen?

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Omikron – der Weg in die Freiheit?
Schweden und Dänemark gehörten zu den ersten europäischen Ländern, die den Covid-Pass abgeschafft und die Bevölkerung wieder in ein normales Leben zurückgeführt haben. Ihrem Weg folgte Großbritannien, das Quelle einer der Varianten des Coronavirus war. Auch hier wurden alle Maßnahmen abgeschafft. Trotz der hohen Zahl an Infizierten hat Israel Covid-Pässe abgeschafft, und die Tschechische Republik wird dasselbe tun.

Einer der Gründe für solche Entscheidungen sind die Behauptungen von Wissenschaftlern, dass die Omikron-Variante nicht zu einem so schweren Krankheitsverlauf führt, wie die vorherige Variante, sowie die zufriedenstellenden Impfrate.

Auch wenn zum Zeitpunkt seiner Umsetzung der Grüne Pass seine Aufgabe erfüllte, sollte Österreich möglicherweise dem Beispiel der angeführten Länder folgen, auf die Wissenschaftler hören und der Bevölkerung die Freiheit und damit den seelischen Frieden zurückgeben, weil die seelischen Folgen der Pandemie uns alle betreffen, ob geimpft oder ungeimpft, schwerwiegend und langanhaltend sowie die Folgen der Pandemie selbst.