Die finanzielle Lage Innsbrucks spitzt sich zu: Geplante Schulden und ein drohendes Defizit stoßen auf heftige Kritik. Steigende Gebühren und teure Prestigeprojekte belasten die Stadt zusätzlich.
Innsbruck steht vor einer finanziellen Zerreißprobe. Die Stadt will 59 Millionen Euro investieren und sich dafür ausschließlich Kredite sichern, wie die Kronen Zeitung berichtet. Im Haushaltsplan für 2025 klafft ein mögliches Defizit von bis zu 13 Millionen Euro, das sie momentan nur durch die Überziehung des eigenen Kontorahmens abdecken kann. Diese Situation hat bei verschiedenen Parteien scharfe Kritik hervorgerufen.
Kontroverse um Gebührenerhöhungen
Die Liste Fritz äußert sich besorgt über die wiederholten Gebührenerhöhungen. Andrea Haselwanter-Schneider bezeichnet diese als eine Art „Abzocke der Menschen“, insbesondere in einem Umfeld rückläufiger Steuereinnahmen. FPÖ-Stadtrat Markus Lassenberger kritisiert, dass Innsbruck „finanziell pleite“ sei. Um die Handlungsfähigkeit der Stadt zu wahren, sei die Aufnahme eines Darlehens von 35 Millionen Euro erforderlich, was gleichzeitig zu einer signifikanten Erhöhung der Gebühren führen müsse.
Kritik an städtischen Prioritäten
Innerhalb der Opposition wird die Caprese-Koalition unter der Führung von Bürgermeister Johannes Anzengruber kritisch betrachtet. Die Priorisierung von Prestigeprojekten wird beanstandet, während Haushaltsdisziplin vermisst wird. Markus Lassenberger von der FPÖ hebt hervor, dass Anzengruber innerhalb kurzer Zeit zum „Schuldenkaiser“ von Innsbruck geworden sei. „Traurig aber wahr, Innsbruck kann nicht einmal mehr die ,Miete’ bezahlen. Der operative Haushalt wird in roten Zahlen dargestellt und das bedeutet, dass man nicht einmal mehr die Fixkosten bedienen kann“, nahm Lassenberger Stellung gegenüber der Kronen Zeitung.
Auch die Gemeinderätin der Liste Fritz, Andrea Haselwanter-Schneider, mahnt zur Zurückhaltung bei kostspieligen Projekten und verlangt stattdessen Maßnahmen, die den Bürgern finanzielle Entlastung bringen.
Um aus der finanziellen Misere herauszufinden, setzt die Stadtverwaltung nun auf die Expertise des Finanzbeirats der Universität Innsbruck. Dieser soll Lösungen erarbeiten, die sowohl kurzfristig als auch langfristig zur Stabilisierung der städtischen Finanzen beitragen könnten. Das Ziel ist es, einen Weg zu finden, die laufenden finanziellen Herausforderungen zu meistern und künftige Krisen zu vermeiden.
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