Start Politik
FRIST

Israel stellt Ultimatum: Alle Geiseln frei oder Krieg

FOTO: EPA-EFE/SHAWN THEW
FOTO: EPA-EFE/SHAWN THEW

Inmitten wachsender Spannungen zwischen Israel und der Hamas hat der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu eine klare Unterstützung für das Ultimatum von US-Präsident Donald Trump ausgesprochen.

In einer Videoansprache am Dienstagabend erklärte Netanjahu: „Wenn die Hamas unsere Geiseln nicht bis Samstagmittag freilässt, wird der Waffenstillstand enden und die IDF (israelische Armee, d. Red.) wird die Kämpfe in vollem Umfang wieder aufnehmen, bis die Hamas endgültig besiegt ist.“ Bereits jetzt werden Truppen in und um den Gazastreifen zusammengezogen.

Der Hintergrund des Ultimatums

Der Anlass für die Drohungen seitens Trump und Netanjahu ist die Weigerung der Hamas, wie vertraglich vereinbart samstags im Rahmen des Waffenstillstandsabkommens, erneut Geiseln freizulassen. Am vergangenen Samstag waren lediglich drei Geiseln freigelassen worden, deren gesundheitlicher Zustand als alarmierend beschrieben wird. US-Präsident Trump hat daraufhin unmissverständlich gefordert: „Wenn nicht alle Geiseln bis Samstag um 12:00 Uhr freigelassen werden, (…) dann brecht es (das Waffenstillstands-Abkommen, d. Red) ab.“ Die israelische Armee solle „die Hölle“ über der Hamas losbrechen lassen.

Netanjahu hingegen signalisiert, dass möglicherweise bereits die Freilassung weiterer drei Geiseln ausreichen könnte, um den Status quo aufrechtzuerhalten.

Verhandlungen am Scheideweg

Die aktuelle Entwicklung stellt die Fortsetzung des mühsam ausgehandelten Waffenstillstands infrage. Eigentlich sollten bereits Verhandlungen über eine dauerhafte Friedenlösung stattfinden. Die Rückkehr der freigelassenen Geiseln vergangenen Samstag, die als stark abgemagert und geschwächt beschrieben wurden, hat die Welt schockiert. Dies hat die Sorge um diejenigen vergrößert, die weiterhin in der Gefangenschaft der Hamas sind. Angehörige drängen auf eine sofortige Freilassung aller Geiseln, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Krieg gefährdet Geiseln

In Israel wird die Möglichkeit eines erneuten Kriegsausbruchs kritisch betrachtet. Die „Jerusalem Post“ warnt, dass eine Rückkehr zu militärischen Konfrontationen die Chancen zur Befreiung der übrigen Geiseln erheblich schmälern könnte. Es wird daher betont, dass beide Seiten zur Einhaltung des Abkommens zurückkehren sollten. Die Hamas müsse weiterhin Geiseln freilassen und Israel müsse sich der Friedensverhandlungen widmen.

Dennoch bereitet sich Israel auch auf den Ernstfall vor. Sollte eine Rückkehr zu militärischen Maßnahmen unvermeidlich sein, sei man dazu bereit, so die „Jerusalem Post“.