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KARRIERE

Ivan Budim: „Mein Neustart beim Bundesheer”

(FOTO: Amel Topčagić )

Ivan Budim (26) ist seit November 2019 beim Österreichischen Bundesheer. KOSMO wird ihn auf seinem Weg begleiten und die nächsten 18 Monate regelmäßig berichten.

Vor einiger Zeit saß Ivan Budim (26), ein kroatisch-stämmiger Wiener mit Wurzeln in Derventa (Bosnien-Herzegowina), noch täglich im
Büro einer Personalverrechnungsfirma in Wien. „Das ständige Sitzen tat mir nicht gut. Ich habe diesen Job fünf Jahre gemacht, aber irgendwann musste ich einsehen, dass der Büroalltag doch nichts für mich ist“, erzählt Ivan von seiner langen Suche nach einem passenden Beruf. „Ich habe auch gekellnert, sowohl in Österreich als auch im Ausland. Aber auch das war nichts für mich“, so der 26-Jährige.

Gefechtsübung statt Büroalltag
Wir treffen den jungen Mann nicht im Büro, sondern bei einer Gefechtsausbildung in Horn. Von November 2019 bis April 2020 hat Ivan
seinen Grundwehrdienst beim Österreichischen Bundesheer geleistet und verpflichtete sich anschließend. „Eigentlich habe ich immer wieder daran gedacht, dass ich es beim Heer versuchen will. Auch Freunde von mir sind beruflich beim Bundesheer, haben diesen Weg eingeschlagen. Abgehalten hat mich anfänglich allerdings meine kroatische Staatsbürgerschaft ‒ auf die österreichische musste ich einige Zeit warten“, sagt Ivan, der aktuell den militärischen Dienstgrad Gefreiter hat.

„Hier habe ich so viele Möglichkeiten und einen sicheren Job. Außerdem bin ich oft in der Natur. Das ist ein Privileg”, sagt Ivan. (FOTO: Amel Topčagić)

Ausbildung bei der Garde
Seinen Grundwehrdienst leistete er bei der 3. Gardekompanie in der Maria-Theresien-Kaserne in Wien ab. „Es hat mir von Anfang an so gut gefallen, dass ich auch nach meinem Grundwehrdienst weiterhin bei der Garde bleiben wollte. Hier ist einem nie langweilig, ganz im Gegenteil zum Alltag im Büro. Vor allem begeistert mich, dass man bei der Garde ein großes Spektrum an Ausbildung bekommt, angefangen vom Waffen- und Schießdienst, der Körperausbildung, bis zum Parade-Exerzieren“, so der junge Soldat.

Am 31. August dieses Jahres beginnt für Ivan die Ausbildung zum Unteroffizier, die insgesamt 18 Monate dauert und sich in drei
Teile gliedert. „Nach der sogenannten Kaderanwärterausbildung 1 (KAAusb1) werde ich Korporal und kriege zwei Sterne, nach der KAAusb2 erhalte ich den Dienstgrad Zugsführer und am Ende der gesamten Unteroffiziersausbildung werde ich zum Wachtmeister befördert“, erklärt uns Budim seine weiteren Ausbildungsschritte.

„Viele Kamera- den halfen in Lagern von Supermärk- ten aus”,

SAGT IVAN STOLZ.

Vielfalt an Möglichkeiten
„Am meisten gefällt mir, dass wir sehr viel draußen und aktiv sind. In der Natur zu sein ist ein Privileg“, schwärmt der junge Gefreite von den ersten Monaten, die er beim Heer verbacht hat. Auf die Frage, in welchem Tätigkeitsfeld er sich in fünf Jahren beim Bundesheer selbst sieht, hat Ivan noch keine Antwort. Aber das liegt auch an der Vielfalt der unterschiedlichen Berufsangebote beim Heer.
„Ich habe bei der Garde die Möglichkeit, einen Blick in viele Bereiche zu werfen. Nach der Kaderanwärterausbildung werden sich weitere Türen öffnen. Mir gefallen hier viele Tätigkeitsfelder, aber noch will ich und kann ich mich nicht festlegen, wo ich in fünf oder zehn Jahren bin. So viel weiß ich aber: Diese Uniform werde ich dann noch immer tragen“, sagt Budim, der mit seinem Neustart endlich seinen Traumjob gefunden hat. „Viele Leute haben oft ein falsches Bild vom Bundesheer. Und viele vergessen, wie wichtig das Heer auch
in Friedenszeiten ist, z.B. bei Katastropheneinsätzen. In der Corona-Krise haben Soldaten beispielsweise in Supermärkten ausgeholfen“, erklärt Budim.

Auch seine Familie freut sich, dass er nach der langen Suche nicht nur den richtigen, sondern auch einen krisensicheren Job gefunden hat. „Wenn ich Freizeit habe, spiele ich mit Freunden gerne Fußball. Das ist wohl meinen Balkanwurzeln geschuldet“, spaßt Ivan am Ende des
Gesprächs.