Ein Erdbeben der Stärke 5,5 hat am Donnerstag den südwestlichen Teil Japans erschüttert. Wie die japanische Meteorologiebehörde mitteilte, lag das Epizentrum des Bebens nahe der Tokara-Inselkette in der Präfektur Kagoshima, etwa 1.200 Kilometer von der Hauptstadt Tokio entfernt.
Die Behörde gab keine Tsunami-Warnung heraus. Auf der Insel Akuseki wurde die Erschütterung mit Stärke 6 auf der japanischen Skala, die von 1 bis 7 reicht, gemessen.
Umstrittene Vorhersage
Für Aufsehen sorgt in diesem Zusammenhang eine Vorhersage von Ryo Tatsuki, die in Japan auch als „Baba Wanga Japans“ (in Anlehnung an die bulgarische Wahrsagerin Baba Wanga) bekannt ist. Sie prognostizierte, dass Japan nur zwei Tage nach dem aktuellen Beben – konkret am 5. Juli – von einem schweren Erdbeben heimgesucht werden soll.
⇢ Baba Vangas düstere Prophezeiung wird wahr!
Tatsuki wurde erstmals durch ihr 1999 veröffentlichtes Buch „The Future I Saw“ einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, in dem sie mehrere später eingetretene Ereignisse vorhergesagt haben soll.
Zu den angeblich von ihr korrekt prognostizierten Ereignissen zählen der Tod von Freddie Mercury (genau 15 Jahre nach dem von ihr geträumten Datum), der tödliche Unfall von Prinzessin Diana, das Erdbeben von Kobe 1995, die Fukushima-Katastrophe 2011 sowie die Corona-Pandemie.
Experten widersprechen
Die japanische Meteorologiebehörde stuft die Vorhersagen zu einem angeblichen Mega-Beben am 5. Juli allerdings als „unwissenschaftlich“ und als „Hoax“ ein und rät der Bevölkerung ausdrücklich, solchen Gerüchten keine Beachtung zu schenken. Führende Seismologen betonen, dass es wissenschaftlich unmöglich ist, den Zeitpunkt, Ort oder die Stärke eines Erdbebens präzise vorherzusagen.
Wissenschaftler bewerten die angeblichen Treffer von Tatsukis Prophezeiungen kritisch. Sie sprechen von selektiver Wahrnehmung und dem sogenannten Rückschaufehler: Einzelne, im Nachhinein als zutreffend interpretierte Aussagen werden hervorgehoben, während zahlreiche unzutreffende oder vage Vorhersagen ignoriert werden. Es liegen keine wissenschaftlichen Belege dafür vor, dass Tatsukis Prognosen über den Zufall hinausgehen oder methodisch überprüfbar wären.
Experten warnen zudem, dass die Verbreitung solcher unbelegten Vorhersagen in sozialen Medien zu unbegründeter Panik und wirtschaftlichen Schäden, insbesondere im Tourismussektor, führen kann.
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