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EU-MITGLIEDSCHAFT

Juncker warnt vor erneutem Balkan-Krieg

Jean-Claude-Juncker-Balkan-Krieg
(FOTO: Facebook/Jean-Claude-Juncker)

Der Präsident der EU-Kommission ist der Meinung, dass eine realistische Beitrittsperspektive für die Westbalkanstaaten eine Grundvoraussetzung für die Stabilität der Region sei.

Jean-Claude Juncker erklärte in einer Rede vor dem österreichischen Parlament, dass es schnell zu einem Krieg am Balkan kommen könnte, insofern die EU die Beitrittsperspektiven für Bosnien-Herzegowina, Albanien, Serbien, Mazedonien, Montenegro und Kosovo nicht ernst nehme.

„Wenn in dieser hochkomplizierten Landschaft Europas der Eindruck entstehen würde, es wäre uns nicht ernst mit der europäischen Beitrittsperspektive für den Westbalkan, dann werden wir später – oder wahrscheinlich früher – wieder das erleben, was wir in den 90er Jahren auf dem Balkan erlebt haben“, so Juncker.

EU-Beitritt in nicht allzu naher Zukunft
Der Präsident der EU-Kommission unterstrich, dass die Westbalkanstaats zwar Fortschritte gemacht hätten, allerdings seien diese „nicht ausgeprägt“ genug. Aus diesem Grund sei der Weg zum EU-Beitritt „noch lang“.

Als Vorschlag für die Übergangszeit schlug Juncker einen „Wirtschaftsraum“ vor, „in dem sie sich zum Teil so benehmen können, wie sie sich als Mitgliedstaaten eines Tages können werden“

Während die ehemaligen jugoslawischen Republiken Kroatien und Slowenien bereits EU-Mitgliedstaaten sind, werden mit Serbien und Montenegro schon offizielle Beitrittsverhandlungen geführt. Albanien und Mazedonien haben derzeit noch den Kandidatenstatus inne, während Bosnien und Kosovo lediglich als „potenzielle Kandidaten“ gelten.