Im vergangenen Jahr gelang den Beamten des Referats für Sexualstraftaten und Online-Kindesmissbrauch beim Bundeskriminalamt (BK) in Kooperation mit den Landeskriminalämtern ein signifikanter Schlag gegen Pädophilie. 464 Tatverdächtige konnten ermittelt werden.

Eine innovative Verstärkung im Kampf gegen diese Verbrechen bilden nun speziell ausgebildete Diensthunde, die fähig sind, USB-Sticks sowie andere Datenträger, die Missbrauchsmaterial enthalten, aufzuspüren.
Hilfe kam auch von international tätigen Organisationen: Meldungen des National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC), das soziale Netzwerke auf verdächtiges Material hin durchsucht. Die Suche führten zur Identifikation mehrerer Betroffener. Unter den geretteten Opfern befanden sich 35 Kinder aus dem In- und Ausland, darunter ein sechs Monate altes Baby.
Ermittlungswerkzeuge
Die Belastung der Ermittler durch die Sichtung des Materials ist enorm. Doch ein Hoffnungsschimmer zeichnet sich am Horizont ab: Ein ab September einzuführendes Tool soll die Arbeit erleichtern. Es ermöglicht die Kategorisierung und Vorsortierung bereits gesichteten Materials, sodass Doppelansichten vermieden und die Polizeiarbeit effizienter gestaltet werden kann. Notfälle erhalten damit eine höhere Priorität.
Breites Spektrum an Tatverdächtigen
Die 464 ermittelten Tatverdächtigen umfassen nicht nur Individuen, die in Besitz von kinderpornografischem Material waren, sondern auch solche, die aktiv Missbrauchshandlungen begingen oder durch Livestreaming verfolgten. Auffallend ist die Diversität dieser Gruppe, die alle Schichten der Bevölkerung repräsentiert, einschließlich Frauen.
Hunde als entscheidende Helfer bei der Suche
Eine neuartige Unterstützung erfahren die Ermittlerteams durch Spürhunde, die auf die Detektion von speziellen Wirkstoffen auf Datenträgern trainiert sind. Diese Hunde können sogar gut getarnte Speichermedien, die als alltägliche Objekte verschleiert sind, aufspüren. Ihre Fähigkeiten bewiesen sie bereits eindrucksvoll bei einer Hausdurchsuchung, wo sie vergrabene Festplatten in einem Garten entdeckten.
Internationale Kooperation unerlässlich
Die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit unterstreicht Jürgen Ungerböck, Leiter des Sonder-Referats im BK, am Beispiel erfolgreicher grenzüberschreitender Ermittlungen. So führte eine Kooperation mit Interpol und der australischen Polizei zur Identifikation eines Täters im Darknet, der für den Kindesmissbrauch verantwortlich war. Auch die Festnahme eines Mannes in den USA, der ein Mädchen aus Wien zu sexuellen Handlungen animierte, verdeutlicht den globalen Aspekt dieser Verbrechen und die Notwendigkeit länderübergreifender Fahndungen.
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